Frühling
23.4.2011 Nachtchasing in Hürtgenwald und Chasing nachmittags in Ostbelgien
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- Erstellt: 26. April 2011
- Zuletzt aktualisiert: 28. Mai 2012
- Geschrieben von René
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Am Karfreitag Nachmittag entwickelten in der warmen Luft bei zunehmender Feuchte Gewitterzellen in Ostbelgien, die nach Norden zogen. Am Abend bildeten sich auch in der Südeifel Zellen, die in die Rheinschiene und abschwächend weiter nordöstlich zogen. Andy und ich haben unsere ersten Blitze in diesem Jahr in Hürtgenwald fotografieren können. Ab Samstagmittag gingen einige Hitzegewitter in Ostbelgien hoch und zogen weiter nach Südwesten. Am frühen Nachmittag bin ich bis Malmedy gefahren, um diese Zellen in der blühenden Eifellandschaft abzufangen.
Ungefähr ab Mitternacht konnte ich das schwache Wetterleuchten der Zellen südlich von Trier beobachten. Dabei habe ich gesehen, dass es auch im Südosten blitzte, dies war eine Neuentwicklung über der Kalkeifel. Um 0:30 habe ich Andy Holz abgeholt und wir sind in Vossenack zur Panoramastraße gefahren. Dort hatten wir einen guten Blick auf die beiden Gewitterherde.
Der linke Blitz ist aus der Zelle zwischen Köln und Bonn, rechts davon ist der Ort Bergstein mit dem Burgberg und die Blitze ganz rechts hinter Schmidt sind von der Zelle in der Kalkeifel:
Da die Zellen in die Rheinschiene zogen, sind wir zum Fernmeldeturm Großhau gefahren. Dort hat man eine geniale Sicht in die Rheinebene:
Von Links bis zur Mitte ist der Raum Düren/ Köln, der Blitz ist aus der Zelle zwischen Köln und Bonn im Bergischen Land und ganz rechts ist Bonn.
Auf einmal fing es an, dicke Tropfen zu regnen, denn über uns bildete sich eine neue Zelle. Schnell haben wir die Stative abgebaut und sind ins Auto gegangen, da die Gefahr von Naheinschlägen bestand.
Wir sind wieder zurück Richtung Vossenack gefahren, weil sich die Zellen in der Rheinschiene schon langsam abschwächten. Wir sind nach Bergstein an den Fuß vom Burgberg gefahren, um diese Zellen weiter zu beobachten. Die Blitze selber wurden leider durch den Berg verdeckt, aber wir konnten Wetterleuchten und den Niederschlagskern der Zelle aus der Kalkeifel rechts erkennen:
Leichter Regen setzte ein und wir sind zurück nach Vossenack gefahren. Oberhalb vom Bosselbachtal zwischen Germeter und Vossenack haben wir uns hingestellt, um die Zellen mit nahezu Rundumblick weiter zu beobachten. Links war der Eisschirmrand der Zellen aus Trier. Diese Zellen waren mittlerweile in der Region von Malmedy. Und rechts sieht man eine Neubildung über dem Hohen Venn, die vor dieser Aufnahme einmal geblitzt hat:
Dieselbe Blickrichtung, aber diesmal 4 Minuten belichtet:
Die neue Zelle, die über dem Fernmeldeturm Großhau hoch ging, blitzte ein paar Mal:
Danach fiel die Zelle auch schon wieder zusammen.
Der Eisschirmrand der Zelle bei Malmedy:
Ich stand an meinem Stativ vor dem Auto. Auf einmal sah ich, wie sich etwas schwarz/weißes an der Stoßstange rieb. Das war eine sehr anhängliche norwegische Waldkatze. Wir haben sie ausgiebig gestreichelt und sie hat dafür gesorgt, dass ein paar Langzeitbelichtungen verwackelt wurden:
Da es schon spät war und alle Zellen langsam starben, habe ich Andy wieder nach Hause gebracht und bin auch nach Hause gefahren.
Hier ist Andys Chasingbericht!
Schon am Mittag ging das Programm an meinem ersten Gewittertag dieses Jahr weiter: In Ostbelgien gingen einige Gewitterzellen hoch. Gegen 14.30 Uhr bin ich Richtung Malmedy gefahren, um diese abzufangen. In Kalterherberg habe ich einen Abstecher zum Theißbaum gemacht, um die Zellen zu beobachten. Rechts ist die größte Zelle zwischen Aachen und Verviers und links ist eine Neubildung westlich von Malmedy:
Harmlose Schönwetterwolken im Nordosten:
Ich bin wieder zurück zur Malmedyer Straße gefahren und habe vorher auf der Elsenborner Straße an der Bäckerei Thomas eine Neubildung im Westen von Aachen fotografiert:
Durch den Wald bin ich nach Elsenborn gefahren und habe am grünen Kloster in der Nähe vom Camp Elsenborn angehalten. Die Neubildung westlich von Malmedy schwächte sich ab, was man am zerfransten Eisschirm sieht. Links davon ging noch eine ganze Reihe neuer Zellen hoch:
Ich habe auch wieder die kleinen Quellwolken Richtung Nordost fotografiert:
Es ging weiter durch Sourbrodt und direkt vor Ovifat habe ich nochmal angehalten. Die Sonne schien durch den langsam zerfallenden Eisschirm westlich von Malmedy:
Dann ging es weiter durch den Ort Robertville. Hinter dem Ort führt eine Brücke über den Lac de Robertville (Talsperre von Robertville, in welcher die Warche aufgestaut wird). Dort habe ich geparkt und ein paar Fotos gemacht:
Eine Wolkenstaffel hinter dem Ufer des Stausees:
Der alternde Eisschirm hinter Malmedy:
Die Brücke über den See:
Ein paar Kilometer weiter vor Waimes (Weismes) konnte ich einer tollen Wiese voller blühendem Löwenzahn und Wiesenschaumkraut nicht widerstehen:
Zwischen der alternden Zelle hinter Malmedy und der Vulkaneifel bildete sich eine ganze Linie von neuen Zellen:
Sonnenstrahlen und Fallstreifen der alternden Zelle:
Wo ich schon auf solch einer tollen Wiese war, habe ich ein paar Makros gemacht:
Schattenstrahlen an einer Wolke:
Ich bin durch Waimes Richtung Malmedy gefahren. Ein Stück vor Malmedy bei Hédomont bin ich auf einen schönen Aussichtsberg gefahren, den ich schon vor der Blumenwiese aus sehen konnte. Dort hatte ich fast Rundumblick. Die neuen Zellen im Westen:
Die große, älteste Zelle mit Neuentwicklungen an der Versorgungslinie nördlich von mir Richtung Eupen:
Aus beiden Gewitterherden hörte ich ab und zu Donner.
Neuquellungen teils mit Virga östlich von mir:
Tolle Lichtstimmungen mit der Sonne:
Ein paar Gewitterzellen hatten sich im Bergischen Land gebildet und waren schon zwischen Köln und Düren:
Da überall um mich herum Zellen waren, habe ich ein Kugelpano gemacht: Über mir vor der Sonne quoll eine neue Wolke munter hoch.
Die Zelle in der Mitte war zwischen Köln und Düren:
Von der Sonne angeleuchtete Fallstreifen der großen Zelle im Norden:
Ein Pano von der großen Zelle und von den jungen Zellen im Rheinland:
Auf das Pano klicken, um es in groß anzuzeigen
Die neue Zelle über mir zündete, da ich es ab und zu aus ihr donnern hörte.
Fallstreifen der alternden Zelle westlich von mir:
Mammati im Südwesten:
Die Zelle bei Jülich entwickelte sich prächtig:
Plötzlich fing es an, dicke Tropfen zu regnen. Ich packte schnell die Ausrüstung ein und ging ins Auto, bevor mir die Zelle noch Blitze um die Ohren schleudert. Ich habe noch ein Foto von dieser Zelle gemacht:
Danach bin ich abgehauen, bevor es ein Corepunching wird. Als ich aus dem Niederschlagsbereich dieser neuen Zelle raus war, setzte in Waimes der Niederschlag von der Zelle mit Virga westlich vom Chasepoint ein.
Am grünen Kloster zwischen Elsenborn und Kalterherberg habe ich wieder angehalten und die Fallstreifen der großen, weiterhin aktiven Zelle fotografiert:
Diese Zelle war inzwischen nördlich von Malmedy.
Nach Nordosten sah man die gut hochquellende Zelle über Düren rechts und einige kleine Quellwolken:
Die nächste Station war wieder auf den Wiesen am Theißbaum bei Kalterherberg. Die Dürener Zelle war inzwischen über Kreuzau und sah prächtig aus:
Die sich abschwächende Zelle in Belgien westlich von mir:
Ich habe ein Zeitraffer von der Zelle über Belgien und von der über Düren gemacht:
Die Zelle über Belgien eine halbe Stunde nach dem letzten Foto:
Die Zelle über Kreuzau hatte ihren Höhepunkt schon überschritten und begann schnell zu zerfallen:
Auf der Rückfahrt nach Hause habe ich mir noch einen Döner geholt. Die Zellen im Rheinland waren alle am zerfallen und die Zellen in Belgien schwächten sich ab bzw. zogen weiter Richtung Luxemburg und ins Elsass. Also machte es keinen Sinn mehr, weiter zu chasen. Und so ging mein erster richtiger Chasingtag dieses Jahr zu Ende.
Mir hat das Nachtchasing mit der Katze und das Chasing nach Belgien in der wunderbar blühenden Frühlingslandschaft sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, auch euch haben die Fotos, Panos und das Video gefallen.
Gruß René