Frühling

10.5.2011 Gewitterlinie am Nachmittag und Nachtgewitter im Rheinland

Wertung des Chasings: ***
Am Nachmittag habe ich auf der Dreiborner Hochfläche auf eine Gewitterlinie aus Belgien gewartet und habe sie bis vor Köln gejagt, wo sich die Linie ab ca. 20 Uhr auflöste. Auf der Rückfahrt gab es in der Zülpicher Börde eine tolle neblige Abendstimmung und ich entdeckte im Norden eine Gewitterzelle mit hoher Blitzrate. Ich fuhr bis Grevenbroich, um die Blitze zu fotografieren. Die Zelle war schon zu weit weg und ich fuhr zurück in die Eifel, wo eine neue Gewitterlinie von Belgien aufzog. Dessen Blitze konnte ich allerdings nicht fotografieren, weil ich nicht schnell genug in sichere Entfernung kam.

Ich habe einige vorgewittrige Impressionen auf der Dreiborner Hochfläche und den Aufzug der Linie in der Zülpicher Börde als Video festgehalten:
http://www.eifelmomente.de/Bilder/2011_05_10_Gewitterlinie_Eifel_und_Zuelpicher_Boerde.jpg

Kurz vor 17 Uhr bin ich bei 21°C, strahlendem Sonnenschein und leichtem Dunst über Höfen zur Dreiborner Hochfläche losgefahren. Direkt im Windpark Schöneseiffen habe ich meine erste Position bezogen, um auf die Gewitterlinie zu warten.

Im Westen war der Himmel richtig milchig und einige Cumuluswolken quollen hoch:
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Eine größere Cumuluswolke im Südosten:
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Raps, Windräder und Quellwolken im Nordosten:
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Im Westen war der Himmel inzwischen komplett dunstig und die Cumuluwsolken wurden kompakter:
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Aus dem Westen hörte ich ab und zu ein leises Donnergrollen:
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Südlich von mir hatte die Gewitterlinie das Land schon im Griff:
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Langsam konnte man Strukturen erkennen. Die Böenfront war nur schwach ausgeprägt und die Fallstreifen wurden durch den aufgewirbelten Staub und die tiefstehende Sonne orange angeleuchtet:
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Es fing an meinem Standort an zu regnen und ich bin schnell auf einen Hügel südlich von Schöneseiffen gefahren. Dort konnte ich die Wolkenstrukturen etwas besser erkennen:
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Da es hier auch schon anfing zu regnen, eröffnete ich die Jagd und fuhr vor der Linie nach Nordosten über Schleiden, Gemünd, Hergarten und habe bei Eppenich westlich von Zülpich angehalten. Die Strukturen waren immer noch ziemlich unscheinbar:
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Aber ich konnte ein paar Wolkenblitze und Einschläge sehen. Einen Wolkenblitz kann man auch im Video bei 32 Sekunden sehen.

Genau hinter der Straße ist eine Lücke in der Linie und links und rechts war die größte Blitzaktivität in den Fallstreifen:
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Und schon fing es auch hier an zu regnen und ich bin an Zülpich vorbei gefahren. An einem Feldweg bei Rövenich nordöstlich von Zülpich habe ich wieder angehalten. Die Böenfront war schon etwas deutlicher ausgeprägt:
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Die Blitzaktivität war immer noch relativ gering. Eine schwache Wolkenentladung habe ich im Video bei 48 Sekunden erwischt.

Die Zelle hatte mich wieder eingeholt, also fuhr ich weiter Richtung Köln. Den nächsten Stopp machte ich auf den Feldern kurz vor Erftstadt-Lechenich. Der Himmel im Norden war in ein schönes oranges Licht getaucht:
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Im Südwesten war der Zellkern nur noch ein paar Kilometer entfernt:
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Der Blick über die Weiten der Felder Richtung Hürth bzw. Köln:
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Am Horizont direkt rechts vom Weg kann man die Schornsteine vom Chemiepark Hürth sehen.

Der Blick über das Spargelfeld nach Südosten:
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Inzwischen hat mich der Regen eingeholt und ich bin nach Norden zur Herriger Straße gefahren. Dort habe ich noch schnell ein Foto vom Dorf Herrig mit einem Zellkern dahinter gemacht:
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Ich bin nach Erftstadt reingefahren. Als ich an einer roten Ampel stand, gab es einen Crawler direkt über mir mit lauten Donner. Also wäre es zu gefährlich gewesen, irgendwo auszusteigen, um die Blitze zu fotografieren. Die Blitzfrequenz war sowieso ziemlich gering. Ich bin weiter nach Hürth gefahren und habe mich in Alt-Hürth unter einer Eisenbahnbrücke untergestellt. Dort bekam ich die Gewitterlinie voll ab. Der Himmel im Norden war immer noch schön orange gefärbt:
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Sturmböen peitschten den Regen über die Landschaft und biegen die Bäume:
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Ab und zu sah ich relativ nahe Blitze und Crawler, aber die Linie starb langsam. Dies sah ich auch im Radar. Deshalb lohne es sich nicht mehr, die Linie weiter zu jagen. Ich fuhr wieder zurück und habe bei auf den Feldern bei Erftstadt-Erp angehalten, um die schöne Abendstimmung in der dunstigen und nassen Landschaft festzuhalten:
http://www.eifelmomente.de/albums/Nordeifel/Fruehjahr/2011_05_10_Chasing_Eifel_und_Rheinland/2011_05_10_-_52_Bei_Erp_DNG_bearb.jpg

Die Rückseite der Gewitterlinie:
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Sonnenuntergang hinter der Wolkendecke:
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Der Mond im Westen:
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Ich habe auch wieder am Feldweg bei Rövenich die Wolkenreste fotografiert:
http://www.eifelmomente.de/albums/Nordeifel/Fruehjahr/2011_05_10_Chasing_Eifel_und_Rheinland/2011_05_10_-_62_Bei_Roevenich_DNG_bearb.jpg

Dabei ist mir eine Gewitterzelle mit hoher Blitzfrequenz im Norden aufgefallen. Ich habe ins Radar geguckt und sah dort, dass die Zelle im Kreis Heinsberg war und eine sehr hohe Radareflektivität im Kern hatte, also war auch großer Hagel dabei. Dies ließ mich hoffen, dass die Zelle nicht so schnell kaputtgeht. Also bin ich nach Norden gefahren, um die Blitze vernünftig zu fotografieren.

In der Nähe vom Fliegerhorst Nörvenich bei Niederbolheim habe ich mich auf ein Feld gestellt, um schonmal ein paar Blitze zu fotografieren. Immerhin konnte ich schwaches Wetterleuchten in der Bildmitte festhalten:
http://www.eifelmomente.de/albums/Nordeifel/Fruehjahr/2011_05_10_Chasing_Eifel_und_Rheinland/2011_05_10_-_65_Bei_Noervenich-Niederbolheim_DNG_bearb_ausschn.jpg
Links vom Wetterleuchten sieht man noch etwas Dämmerungslicht durch Wolkenlöcher.

Ich bin weiter am Tagebau Hambach vorbei und durch Bedburg zum Braunkohlekraftwerk Neurath bei Grevenbroich gefahren. Ich habe mich auf den Hühnerberg direkt vor die neuen BoA-Blöcke F und G gestellt. Diese sieht man rechts. Links sind die drei alten Blöcke:
http://www.eifelmomente.de/albums/Nordeifel/Fruehjahr/2011_05_10_Chasing_Eifel_und_Rheinland/2011_05_10_-_66_Kraftwerk_Neurath_DNG_bearb.jpg

Dann habe ich die Blitze von der kräftigen Gewitterzelle fotografiert. Leider konnte ich nur ein paar kleine Wolkenblitze hinter dem Strommast ablichten:
http://www.eifelmomente.de/albums/Nordeifel/Fruehjahr/2011_05_10_Chasing_Eifel_und_Rheinland/2011_05_10_-_74_Kraftwerk_Neurath_DNG_bearb_entst_ausschn.jpg

Es machte keinen Sinn, noch weiter hinter der Zelle her zu fahren, weil diese schon ins Münsterland zog. Aber ich sah im Radar, dass eine neue Gewitterlinie aus Belgien auf dem Weg zur Nordeifel war. Ich habe noch die drei alten Blöcke vom Kraftwerk Neurath und das Kraftwerk Frimmersdorf dahinter mit dem Tele fotografiert:
http://www.eifelmomente.de/albums/Nordeifel/Fruehjahr/2011_05_10_Chasing_Eifel_und_Rheinland/2011_05_10_-_77_Kraftwerk_Neurath_DNG_bearb.jpg

Nachdem ich die Fotoausrüstung eingepackt habe, ging es über die Autobahn zurück in die Eifel. Ich bin in Düren von der Autobahn abgefahren und sah ungefähr ab Großhau ab und zu Wetterleuchten von der Gewitterlinie. Bei Hürtgen habe ich mich auf eine Wiese gestellt und wollte gerade aussteigen, um Blitze zu fotografieren, aber es fing schon an zu regnen und es gab relativ nahe Blitze.

Um dem Zellkern zu entkommen, bin ich über Raffelsbrand Richtung Stolberg gefahren. Nördlich von Stolberg-Mausbach bin ich dem Regen entkommen und bin auf einen Berg gefahren. Ich habe mir das Schauspiel ein paar Minuten im Auto angesehen, um einzuschätzen, ob ich aussteigen und die Blitze fotografieren kann. Aber es gab ein paar heftige positive Einschläge in ca. 4km Entfernung. Die Blitze leuchteten ein paar Sekunden in meinen Augen nach und die Donner haben geknallt wie schwere Kanonenschüsse. Es war also zu gefährlich, um auszusteigen. Hier hätte ich wunderbar ein Autoscheibenstativ gebrauchen können! Ich bin nach Norden auf einen anderen Berg bei Stolberg-Werth gefahren, allerdings hat sich die Gewitterlinie schon stark abgeschwächt und die Blitze haben sich sehr rar gemacht.

Aber das Radar ließ mich hoffen, denn in der Region von Malmedy (Ostbelgien) war eine neue blitzaktive Zelle, die in meine Richtung zog. Ich bin auf den Donnerberg in die Nähe vom Sendemast gefahren, um auf die Zelle zu warten. Ich habe zweimal schwaches Wetterleuchten von dieser Zelle gesehen und das war es auch schon. Laut Blitzortung machte diese Zelle nur noch wenige Blitze und zerfiel schon wieder.

Da keine weiteren Gewitter mehr auf dem Weg in die Eifel waren, beendete ich das Chasing und fuhr nach Hause. Dort kam ich gegen 2 Uhr an. Insgesamt bin ich ca. 300 km gefahren und habe immerhin einige schöne Wolkenstrukturen und Stimmungen einfangen können. Hoffentlich haben euch die Fotos trotzdem gefallen.

Gruß René
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