Frühling
27.5.2016 Tornadischer Schauer in der Nordeifel und weitere Gewitter in der Eifelregion
- Details
- Erstellt: 28. Mai 2016
- Zuletzt aktualisiert: 24. Juli 2016
- Geschrieben von René
- Zugriffe: 4682
Wertung des Chasings:
Der 27. Mai war ein sehr interessanter Gewittertag, der schon am Vormittag anfing, und zwar mit einem sehr seltenen Ereignis in der Eifel: an einem Schauer über der Gemeinde Hürtgenwald gab es einen Tornado. Diesen konnte ich von zu Hause aus mit Fotos und einem Video festhalten. Mittags bildete sich eine Gewitterzelle in der Nordeifel, die einige Schäden in der Gegend von Kall und Mechernich anrichtete. Diese Zelle habe ich verfolgt und einen über die Ufer getretenen Bach fotografiert. Als Abschluss konnte ich am Abend ein paar Blitze bei Aldenhoven fotografieren.Los ging der Gewittertag schon gegen 11 Uhr, als ein Schauer über dem Hürtgenwald war. Als ich ihn mir durch ein Fenster anguckte, traute ich meinen Augen nicht: da war eine Funnelcloud (Trichterwolke), die stark nach einem Tornado aussah. Also schnappte ich mir meine Ausrüstung und machte auf dem Dach ein Foto:
Das Foto wurde auch in einem Artikel der Aachener Zeitung veröffentlicht.
Direkt danach habe ich ein Video gemacht, in dem man das Auflösungsstadium des Tornados sieht und außerdemden den erfolglosen Versuch des Schauers, einen neuen Tornado zu bilden.
Diesen neuen Ansatz sieht man auch auf dem Panorama der unscheinbaren Schauerzelle:
Da der Schauer so unscheinbar aussah, war der Tornado umso erstaunlicher. Es muss eben nicht immer eine großer Superzelle sein, die einen Tornado hervorbringen kann.
Gegen Mittag bildete sich auf der Nordeifelhochfläche ein gewittriger Schauer, der sich verstärkte und nach Osten Richtung Euskirchen zog. Ich habe mich an seine Rückseite gehängt und konnte auf den Höhen hinter Kesternich folgende Fotos machen:
Direkt nach dem Gewitter stiegen schon die typischen Nebelschwaden aus dem Rurtal hoch und erschwerten etwas die Sicht auf die Rückseite des Gewitters.
Der noch ziemlich frische Eisschirm sah vielversprechend aus:
Da die Zelle schon zu weit weg war, habe ich mich für eine nachfolgende Zelle auf der Dreiborner Hochfläche positioniert, diese war aber nicht sehr kräftig:
Als diese schwächelte und verclusterte, bin ich wieder der ersten Gewitterzelle hinterher gefahren und konnte zwischen Kall und Mechernich folgende Aufnahmen von einem über die Ufer getretenen Bach machen:
Der Feldweg und die linke Wiese wurden vor meinen Augen innerhalb weniger Minuten überspült:
Außerdem gab es immer wieder Hagelansammlungen am Straßenrand und einzelne abgeknickte Äste. Die Feuerwehren in der Region mussten einige vollgelaufene Keller auspumpen.
Ich habe mich mit Marcel Kaldenbach in der Zülpicher Börde getroffen, wo wir der Dinge harrten, die da kommen. Nämlich erstmal nix...Nachdem wir uns mit leckeren Fritten gestärkt haben, trennten wir uns wieder und ich fuhr zum Tagebau Inden, um mich für eine nachfolgende Gewitterzelle aus Belgien zu positionieren.
In der Zwischenzeit habe ich mir das kleine große Loch am Tagebauaussichtspunkt Inden angesehen:
Gegen 19 Uhr war dann das Regengebiet vor der noch ziemlich starken Gewitterzelle aus Lüttich durch und der trockene Bick zum blitzaktiven Kern war frei:
Strukturmäßig war nicht viel geboten und nach einiger Zeit schwächte sich der Kern auch ab. Da sonst nichts blitzaktives mehr erreichbar war, haben wir Feierabend gemacht.
Alles in allem war das ein sehr interessanter Gewittertag in der Region mit einer Premiere: ich habe meinen ersten Tornado außerhalb der USA gesehen, noch dazu direkt vor der Haustür und aus einem unscheinbaren Schauer! Außerdem konnte ich meine neue DSLR wettermäßig direkt mit einem solchen Kracher einweihen!
Die außergewöhnliche Gewitterperiode hielt noch bis zum 7. Juni an und brachte jeden Tag Gewitter irgendwo in der Region. Hier ist mein Bildbericht!
Gruß René