Herbst
26.9.2009 Große Reportage: Tag der offenen Tür der Oleftalsperre und Herbstimpressionen bei Höfen
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Erstellt: 18. Oktober 2009
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Zuletzt aktualisiert: 17. April 2011
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Geschrieben von René
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Am 26.9. fand anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Oleftalsperre ein Tag der offenen Tür statt. Vor Ort war ich bei der Greifvogelschau der Greifvogelstation dabei und habe eine Führung durch das Innere der Staumauer mitgemacht. Danach war ich auf der Mauerkrone und am See. Zum Abschluss gab es eine tolle Abendstimmung auf den Wiesen bei Höfen.
Als ich gegen 15.45 an der Staumauer ankam, war der Parkplatz am Turbinenhaus relativ voll und sogar die Zufahrtsstraße durch das Gewerbegebiet war auf ca. 500 Metern Länge zugeparkt.
Auf dem großen Parkplatz links von der Olef war ein großes Festzelt sowie eine Imbissbude und ein Getränkestand aufgebaut:
Hinter dem Festzelt standen viele Leute, um die Greifvogelschau der Greifvogelstation Hellenthal mitzuerleben.
Die Greifvögel flogen dabei über die Mauerkrone und zwischen den Falknern auf der Mauerkrone und den Falknern hinter dem Festzelt.
Live kommentiert wurde das Spektakel von einem Falkner über die Lautsprecheranlage. Es wurden viele Hintergrundinformationen über die Greifvögel und deren Verhalten gegeben.
Hier sind ein paar Impressionen von der Schau:

Im September 2008 war ich auf der Photokina in Köln bei der Greifvogelschau dabei. Die Fotos davon sind in der Galerie
Als die Schau zu Ende war, ging ich ins Festzelt. Dort waren Infostände vom Wasserverband Oleftal und vom Wasserverband Eifel-Rur. Ersterer ist für die Trinkwasseraufbereitung zuständig. Dabei werden folgende Gebiete und Orte mit Trinkwasser aus der Oleftalsperre versorgt: Einruhr, die Stadt Schleiden, die Gemeinden Gemünd, Hellenthal, Dahlem und die Stadt Bad Münstereifel.
Der Wasserverband Eifel-Rur betreibt die Talsperre, reguliert die Wasserabgabe an die Olef und betreibt das Wasserkraftwerk an der Staumauer. Auf den Infoständen konnte man sich den Bau der Talsperre ansehen, es gab Informationen zur Trinkwasseraufbereitung und vielen weiteren Themen rund um die Oleftalsperre.
Während ich mir die Informationsstände anguckte, ging auch schon eine Führung durch die Staumauer los. Also hing ich mich an die Gruppe dran:
Der Staumauermeister Holger Müller führte uns durch das Innere der Staumauer und durch die Kontrollgänge und gab viele Informationen rund um die Talsperre und die Staumauer.
Hier sind die technischen und historischen Daten der Staumauer:
Bauweise der Staumauer: Hohlpfeilerstaumauer mit 16 Pfeilern
Bauzeit: 1954-1959
1. Ertüchtigungsmaßnahme: 1962-1965: Verstärkung der Hohlpfeiler von innen
2. Ertüchtigungsmaßnahme: 1982-1986: Verschalung der offenen Luftseite und Einziehen von Abstützbalken in die Hohlpfeiler
Diese Maßnahmen waren aufgrund von Rissbildungen im Beton notwendig.
Höhe der Mauer über Gründungssohle: 54 Meter
Höhe der Mauerkrone: 466,9 m ü.N.N.
Länge der Mauerkrone: 282 Meter
Am Tosbecken ging die Führung los:
Nachdem Herr Müller die technischen Eckdaten der Staumauer genannt und erläutert hat, ging es in das Innere der Staumauer, wo konstant ca. 10°C herrschen.
Zuerst ging es in einen der Hohlpfeiler:

Rechts ist ein Lagesensor, der mit Hilfe eines an der Mauerkrone aufgehängten Pendels kleinste Bewegungen des Hohlpfeilers registrieren kann. Wenn diese Bewegung einen Grenzwert überschreitet, wird ein Alarm ausgelöst. In jedem Pfeiler ist ein solcher Sensor vorhanden, da die Pfeiler nicht statisch verbunden sind.
Danach gingen wir durch den Kontrollgang an der Gründungssohle, also am unteren Rand der Staumauer:
Der Staumauermeister erläuterte die Maßnahmen zum Abpumpen des durch die Mauer durchsickernden Wassers:
Dann ging es in einen Zwischenraum zwischen zwei Hohlpfeilern:

In der Mitte des Fotos ist die Dichtung von zwei Hohlpfeilern zu sehen. Diese besteht aus zwei Lagen Kautschukdichtung und einer Lage Kupferdichtung.
Zum Schluss der Führung hat Herr Müller weitere Informationen über den Bau und die Verstärkungen der Staumauer gegeben und Fragen der Teilnehmer beantwortet.
Wir kamen auf der anderen Seite der Olef aus der Staumauer heraus. Auf dieser Seite befindet sich der Auslauf des Grundablasses:
Außerdem wurde für den Tag der offenen Tür ein Wasserwerfer im Tosbecken installiert:
Hinter dem Grundablass ist der Generator, der mithilfe einer Wasserturbine elektrische Energie aus dem abfließenden Wasser erzeugt:
Nung ging ich über den asphaltierten Weg hoch zur Mauerkrone.
Ich kam am Wasserhochbehälter vorbei. In diesem 3000m³ Wasser fassenden Behälter wird das aufbereitete Trinkwasser zwischengespeichert und 240 Höhenmeter hochgepumpt. Dazu ist ein Förderdruck von mindestens 24 bar nötig.
Weiter ging es zur Mauerkrone.
Hier die Daten der Talsperre:
Inhalt bei Vollstau: 19,3 Mio. m³
Wasseroberfläche bei Vollstau: 110 ha
Einzugsgebiet: 47,92 km³
Die Mauerkrone:
Der Blick am Überlauf herunter: Unten ist eine "Sprungschanze", also der Auslauf des Überlaufs in das Tosbecken, links der Ausgang des Grundablasses und dahinter der Parkplatz. Rechts oben befindet sich das Festzelt und dahinter das Wasserwerk.
Hier die Wasserseite der Staumauer. In der Mitte unter dem Geländer sieht man die vier Einlässe für den Hochwasserüberlauf und am 7. Pfeiler von links ist der oberste Einlauf für die Trinkwasserentnahme knapp über der Wasseroberfläche:
Die Talsperre:
Ich ging auf dem südlichen Rundweg um die Talsperre um eine Bucht herum, um das Ufer von nächster Nähe fotografieren zu können:
So hoch steht das Wasser manchmal:
Auf der Rückfahrt fiel mir diese tolle Aussicht von einem gepflügten Acker bei Schöneseiffen auf:
Zum Schluss habe ich eine kleine Tour im Dreieck zwischen Wahlerscheid, Rohren und Höfen gemacht, um die tolle herbstliche Abendstimmung einzufangen. Ich lasse die Impressionen einfach wirken:
Ich hoffe, dass euch der Bericht und die Fotos von der Tour gefallen haben.
Gruß René