Herbst
10.-13.9.2011 Wundervolle Sonnenuntergänge mit Purpurlicht in der Nordeifel
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- Erstellt: 18. September 2011
- Zuletzt aktualisiert: 18. September 2011
- Geschrieben von René
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Am 10.9. sah ich von zuhause aus das beginnende Purpurlicht nach dem Sonnenuntergang. Dazu gab es auch noch Dämmerungsstrahlen, die wahrscheinlich vom sehr blitzaktiven Gewittersystem (MCS) über der Belgischen Küste kamen. Um diese tolle Dämmerung zu fotografieren, bin ich auf den Merjebur - meinen Hausberg östlich vom Imgenbroicher Gewerbegebiet - gefahren. Dort habe ich Nolo getroffen, er war auch die Dämmerung am fotografieren.
Im Nordwesten präsentierte sich der Himmel mit kräftigen Dämmerungsstrahlen im Purpurlicht:
Im Südwesten hinter dem Imgenbroicher Gewerbegebiet waren Wolkenbänke mit Virga (Niederschlagsfallstreifen, die nicht die Erde erreichen):
Im Südosten war der Fast-Vollmond mit einer Aureole aufgegangen:
Als das Purpurlicht und die Dämmerungsstrahlen allmählich verblassten, haben wir Richtung Nordwesten Wetterleuchten gesehen. Dieses kam vom Gewittersystem, welches inzwischen schon über der südlichen Niederländischen Küste war. Trotz der Entfernung von mindestens 170km konnten wir sogar Erdblitze und Crawler sehen. Ich habe versucht, sie zu fotografieren, aber sie waren einfach zu weit weg und daher zu schwach. Also haben wir uns wieder auf nach Hause gemacht.
Am 12. September gab es wieder eine wundervolle Abenddämmerung. Den ganzen Tag war es kühl und sehr windig mit kräftigen Böen, denn Ex-Hurrikan Katia schickte ein Starkwindfeld über Deutschland. Nach dem Sonnenuntergang bin ich wieder losgefahren, diesmal auf die Wiesen hinter Kesternich. Gegenüber der untergegangenen Sonne ist der Mond in den Gegendämmerungsfarben aufgegangen:
Hier sieht man die Gegendämmerung mit dem orangen Venusgürtel und dem aufgehenden graublauen Erdschattenbogen darunter:
Da noch kein Purpurlicht da war, bin ich schnell auf eine andere Wiese gefahren, wo es bessere Rundumsicht gibt. Dort angekommen gab es kräftiges Purpurlicht und die Wolken wurden vom böigen Wind zerrissen und schnell über den Himmel geweht:
Der Erdschattenbogen ist schon komplett aufgegangen und der Mond stand über dem Rurtal:
Rechts am Horizont hinter dem Höhenzug (Hilbersborn) ist die Dreiborner Hochfläche mit den Orten Morsbach und Herhahn:
Ein Streifen am Horizont leuchtete kräftig orange und weiter oben am Himmel waren noch Reste vom Purpurlicht:
In dem länger belichteten Foto sieht man, dass die Wolken den Höhenzug überströmen und deshalb nicht ganz gerade ziehen:
Ich bin durch Simmerath und das Tiefenbachtal zur Kuhler Heide hinter Huppenbroich gefahren, um den schon hoch stehenden Fast-Vollmond über dem Rurtal in Szene zu setzen:
Hier habe ich 6 Minuten belichtet, sodas der Mond und die Wolken lange Spuren zogen:
Auf der Dreiborner Hochfläche am Horizont sieht man links die Orte Morsbach und Herhahn und rechts Dreiborn.
Der Wind ließ kein bisschen nach und ich bin wieder nach Hause gefahren.
Am nächsten Tag (13.9.) wollte ich eigentlich Richtung Kall fahren, um in der Krekeler Heide Blumenmakros im Abendlicht zu machen. Aber ich war dafür etwas zu spät dran...
Auf der Hinfahrt warf die tiefstehende Sonne auf den Wiesen hinter Kesternich lange Schatten in das goldene Abendlicht:
Auf der anderen Seite der Bundesstraße sorgte etwas später eine Wolke vor der Sonne für tolle Wolkenstrahlen:
Weil die Sonne schon sehr tief stand, hätte ich es nicht mehr vor dem Sonnenuntergang bis Kall geschafft, also bin ich spontan in Herhahn rechts Richtung Dreiborn auf die Hochfläche abgebogen. Südöstlich von Dreiborn, oberhalb vom Höddelbachtal habe ich ein schönes Stoppelfeld gesehen und bin dort hingefahren. Das Timing war goldrichtig, denn die Sonne ging schon bald neben dem Dreiborner Kirchturm unter:
Die Strohballen trugen zu der tollen frühherbstlichen Stimmung bei:
Die Wolken über der untergehenden Sonne erzeugten schöne Dämmerungsstrahlen:
Und schon ist die Sonne fast verschwunden:
Um 19.47 war sie schon hinter Dreiborn verschwunden:
Eine Quellwolke über dem Rursee wurde schön angeleuchtet:
Im Südosten gab es einen schönen Venusgürtel und den aufgehenden Erdschattenbogen:
Die Sonne sank immer tiefer und die kleineren Wolken lösten sich wegen der fehlenden Sonneneinstrahlung langsam auf:
Der Venusgürtel war jetzt ziemlich farbintensiv:
Der Vollmond war inzwischen aufgegangen. Diesen musste ich mir "freilaufen", weil eine Stromleitung und Bäume im Weg waren. Also bin ich ein paar hundert Meter weg vom Stoppelfeld gegangen, um den orange angeleuchteten Erdtrabanten über dem schon leicht herbstlich anmutenden Höddelbachtal zu fotografieren:
Ich bin wieder zurück auf das Stoppelfeld gegangen und habe den Mond zusammen mit einer schicken kleinen Quellwolke rechts fotografiert:
Gegen 20.15 Uhr bei -4,2° Sonnenhöhe war das Maximum vom Purpurlicht erreicht:
Ungefähr im Süden war der Übergang von den Dämmerungsfarben zum Erdschattenbogen:
Nur ein paar Minuten später war das Purpurlicht schon deutlich tiefer am Horizont und die blaue Stunde nahm immer mehr vom Himmel ein:
Ich habe noch eine Aufnahme vom Mond mit einem Strohballen gemacht, bevor ich mich zum Auto aufgemacht habe:
Da der Vollmond so hell schien, konnte ich keine vernünftigen Sternenaufnahmen machen. Aber ich wollte noch die Stadt Schleiden im Oleftal fotografieren. Also bin ich zum Aussichtspunkt Ruppenberg oberhalb von der Stadt gefahren und habe wenigstens den Großen Wagen mit 12 Minuten Belichtungszeit eingefangen ;)
Dieselbe Aufnahme habe ich auch nachgeführt gemacht, sodass die Sterne punktförmig abgebildet wurden:
Nach den Langzeitbelichtungen bin ich wieder nach Hause gefahren, dort zogen wieder dicke Wolken auf.
Das war es auch schon von den genialen Dämmerungen Mitte September. Ich hoffe, dass ich euch wieder schöne Eindrücke von der Eifel und Infos über die atmosphärischen Erscheinungen bei der Dämmerung zeigen konnte.
Gruß René