Herbst
25./28.9.2011 Blumenmakros und Abendstimmungen in den Galmeifluren bei Stolberg
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- Erstellt: 11. Oktober 2011
- Zuletzt aktualisiert: 11. Juli 2012
- Geschrieben von René
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An den beiden Tagen war es mit weit über 20 Grad und weitgehend wolkenlosem Himmel sehr sommerlich. Es gab keinen bzw. nur ganz leichten Wind, was sehr praktisch für die Makrofotografie war.
Um 17.45 Uhr sind wir im Naturschutzgebiet Schlangenberg zwischen Breinig und Vicht angekommen. Hier ist der Schlangenberg mit dem Kriegerdenkmal auf dem Gipfel:
Bis zum 19. Jahrhundert wurde hier intensiv Galmeierz abgebaut, welches zur Messingherstellung gebraucht wurde. Die eingefahrenen Spuren zeugen von der ehemaligen Nutzung des Geländes als militärischer Übungsplatz bis in die späten 1980er. Erst Anfang der 1990er Jahre wurde das Gebiet zum Naturschutzgebiet.
Dann haben wir uns in den Makrokosmos gestürzt. Herbstzeitlose im Schatten mit 35mm:
Dann kam mein neues 100mm Macro zum Einsatz.
Glockenblumen:
Ein gelbes Galmeiveilchen:
Eine Herbstzeitlose mit geschlossener Blüte:
Galmei-Grasnelken:
Dann habe ich eine Herbstzeitlose vor dem Schlangenberg fotografiert, einmal mit Offenblende (2,8):
...und mit ganz geschlossener Blende (32):
Eine andere Herbstzeitlose umhüllt vom grünen Gras:
Noch ein gelbes Galmeiveilchen:
Glockenblumen:
Die Sonne ging bald hinter der hügeligen Galmeiflur unter:
Diese Hügel sind ein Relikt des früheren Galmeiabbaus.
Wir haben schnell zusammengepackt und sind in die Nähe von Stolberg-Werth gefahren, um die untergehende Sonne neben dem Sendemast Donnerberg zu fotografieren:
Um die Dämmerungsstimmung zu fotografieren, haben wir uns eine Stelle mit freier Sicht nach Westen gesucht. In der Breinigerheide haben wir eine Wiese mit einem freien Blick gefunden. Die Sonne war schon ein paar Grad unter dem Horizont und es gab Dämmerungsstrahlen in den Wolken:
Rechts ist der 133 Meter hohe Sendeturm Mulleklenkes im Preuswald südwestlich vom Aachener Stadtzentrum.
Der Blick auf meinen Heimatort Brand mit dem Turm der Donatuskirche und der Trierer Straße rechts:
Hinter der Trierer Straße sieht man den Lousberg. Dort steht ein Obelisk, in dessen Flucht die Trierer Straße von der Josefskirche bis zum Brander Berg genau gerade verläuft.
Langsam verblasste das Abendrot und letzte Dämmerungsstrahlen wurden auf die Wolken projiziert:
Links ist der Turm der neuen Abteikirche in Kornelimünster.
Nach dieser tollen Abenddämmerung sind wir wieder gen Heimat gefahren.
Andys Fotos von dieser Tour sind in seiner Zusammenfassung vom Spätsommer zum goldenen Oktoberbeginn.
Drei Tage später, also am 28. gab es dank Hoch Sepideh wieder fantastisches Spätsommerwetter. Am Nachmittag wollte ich mir noch eine andere Galmeiflur im Stolberger Stadtgebiet angucken, und zwar die Werther Heide zwischen Mausbach und Werth. Nach dieser Erkundung zog es mich wieder zum Schlangenberg, wo ich einige Makros gemacht und den Sonnenuntergang fotografiert habe. Danach bin ich auf den Hammerberg oberhalb der Burg Stolberg gefahren und habe den tollen Blick auf die Altstadt bei der Dämmerung genossen. Zum Schluss der Tour habe ich Nachtaufnahmen von der Burg und vom alten Rathaus gemacht.
Auf den schwermetallhaltigen Kalkböden im Naturschutzgebiet Werther Heide Napoleonsweg gibt es auch sehr viele Blumenarten. Hier ist eine Skabiose:
Vermutlich eine Rispen-Flockenblume:
Das streng geschützte Kleine Tausendgüldenkraut ist ein Einziangewächs:
Eine Wiesen-Flockenblume:
Der Werther Heide sieht man ihre Bergbauvergangenheit an:
Die Galmei-Frühlingsmiere blüht entgegen ihrem Namen bis in den Herbst:
Gelbe Galmeiveilchen und andere Blumen:
Eine Schafgarbe:
Galmei-Grasnelken:
Nach dieser "Vorspeise" bin ich zum Naturschutzgebiet Schlangenberg gefahren. Halb rechts ist der Schlangenberg selbst und ganz rechts ist Breinig:
Herbstzeitlose im Schatten einer Kiefer:
Die Blumen am Fuße vom Schlangenberg wurden schön von der tiefen Sonne beleuchtet, also habe ich etwas mit dem 100mm Macro experimentiert. Herbstzeitlose und eine Flockenblume:
Gelbe Galmeiveilchen:
Eine Witwenblume oder Skabiose:
Ein Butterblümchen (Scharfer Hahnenfuß) im Gegenlicht der Sonne:
Ich bin auf den Schlangenberg gegangen, um die Sonne über dem Kriegerdenkmal zu fotografieren:
Der Blick auf den unteren Teil vom Naturschutzgebiet:
Hier sieht man deutlich, wie zerfurcht die Landschaft durch den Galmeiabbau und den militärischen Übungsbetrieb ist.
Die Sonne stand schon sehr tief:
Ich bin schnell runter gegangen, um noch Makros im goldenen Abendlicht zu machen. Auf dem ganzen Hang waren Herbstzeitlose:
Der Schlangenberg:
Dann habe ich mir die Herbstzeitlosen vorgenommen, die noch von der Abendsonne angestrahlt wurden:
Galmei-Grasnelken im goldenen Abendlicht:
Und schon ging die Sonne unter:
Ich bin schnell zum Hammerberg gefahren und die Temperatur war immer noch T-Shirt-tauglich. Dort oben hat man einen tollen Blick auf Oberstolberg und die Burg:
Am Horizont über der Burg ist das Gewerbegebiet Aachener Kreuz.
Goldene Kondensstreifen:
Die Straßenbeleuchtung ging an:
Auf den Bergfried der Burg wurde ein seltsames blaues Licht projiziert, was mir nur auf diesem Foto und nicht in Natura aufgefallen ist.
Die Sonne war schon 4,8° unter dem Horizont und es gab Purpurlicht:
Etwas später wurde auch die Burg komplett angestrahlt:
Ein Übersichtsfoto von Oberstolberg:
Ich bin runter in die Altstadt gefahren und habe mir erstmal etwas zu Essen geholt. Langsam wurde es etwas frischer, sodass ich mir schon einen Pullover anziehen musste. Frisch gestärkt bin ich auf die Burg gegangen. Ich bin durch den unteren Torbau in die Burg gegangen und habe das Burggebäude (Flankierungsturm, Kemenate und Palas) vom unteren Burghof aus fotografiert:
Der untere Torbau mit dem Vierecksturm und das Industriegebiet Binsfeldhammer im Hintergrund:
Der untere Burghof, die Torburg und die Kirche St. Lucia dahinter:
Ich bin über die Treppe auf den oberen Burghof gegangen. Die Vorhalle der Burg und der Bergfried:
Der eingerahmte Blick zur Kirche St. Lucia:
Der Eingang vom Burggebäude:
Ich bin weiter zum Rathaus gegangen. Vom Brunnen auf dem Kaiserplatz führt eine symmetrische Sichtachse zur Fassade vom alten Rathaus:
Der Wasserspeier auf dem Brunnen:
Nach diesem Foto habe ich mich nach Hause aufgemacht. Ich hoffe, dass euch die Eindrücke von der Kupferstadt Stolberg und von der Galmeiflora als Relikt des Galmeiabbaus gefallen haben.
Im Frühjahr 2012 habe ich die nächste Fototour zum Schlangenberg gemacht, um einige Blumen und die Landschaft zu fotografieren.
Gruß René