Sommer
28.8.2010 Fotogene Troggewitter mit Regenbögen von der Nordeifel bis Brühl
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- Erstellt: 29. August 2010
- Zuletzt aktualisiert: 14. Oktober 2016
- Geschrieben von René
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Am Samstag zogen dank einem Trog einige gewittrige Schauerlinien und Einzelzellen von Holland aus ins Rheinland. Gegen 15.30 bin ich losgefahren, um mal kurz einen schönen Eisschirm zu fotografieren. Aber es kamen noch einige fotogene Zellen nach, sodass doch ein längeres Chasing draus wurde. Ich bin bis Brühl gefahren, wo ich noch eine schöne Zelle beim Sonnenuntergang fotografiert habe.
Schon am Vormittag zog die erste gewittrige Schauerlinie mit einem Whale's Mouth aus Nordwest durch die Nordeifel. Dahinter stand schon die nächste Linie über den Niederlanden parat. Diese baute noch westlich an, sodass die Nordeifel auch etwas davon abbekommt. Diese Linie ließ ich auch ziehen und habe nach dem Durchzug einen schönen Eisschirm im Süden gesehen. Ich wollte mal kurz auf einen Aussichtspunkt fahren, um diesen zu fotografieren. Ich bin zu einer Wiese zwischen Kesternich und Strauch gefahren und habe den Eisschirm fotografiert:
Dann bin ich nach Steckenborn oberhalb vom Kierberg gefahren, um den Eisschirm noch besser zu sehen, denn die Basis sah interessant aus:
Es sah zuerst wie eine Wallcloud aus, aber es war keine Rotation drin. Das waren offenbar nur Neuquellungen der Zelle.
Am westlichen Horizont sah ich noch einen Eisschirm, der aber nicht so schön ausgeprägt war:
Im Süden über der Dreiborner Hochfläche war noch eine schön anzusehende Zelle in der Linie:
Ich bin weiter nach Morsbach auf den Modenhübel gefahren, das ist ein Aussichtspunkt (auch ein Eifel-Blick) direkt neben Vogelsang. Dort konnte ich die abziehende Zelle mit den seitlichen Neuquellungen weiter beobachten:
Als die Linie durchgezogen war, riss der Himmel auf und die Sonne kam raus:
Am nördlichen Horizont sah ich die nächste Zelle mit einem tollen weit ausladenden Eisschirm ankommen. Um die Zeit bis zur Ankunft zu überbrücken, habe ich einen schönen Riesenschirmpilz auf der Wiese fotografiert:
Hier ist der Eifel-Blick mit dem Ort Gemünd im Tal:
Inzwischen war die Zelle ein gutes Stück näher gekommen:
In der Bildmitte sieht man den ehemaligen Wasserturm der Burg Vogelsang.
Unter der verwehten Spitze des Eisschirms hatten sich kleine Mammaten gebildet:
Da die Zelle wohl einige Kilometer östlich von mir vorbeiziehen wird, wollte ich Richtung Kall fahren, um nahe an die westliche Seite der Zelle zu kommen. Erst bei Mechernich habe ich einen vernünftigen Chasingpoint gefunden. Also bin ich ein wenig über das Ziel hinausgeschossen und war nun auf der östlichen Seite der Zelle. Man konnte schön den verwehten Eisschirm und die Böenfront erkennen:
Dass ich über das Ziel hinausgeschossen bin, war sogar ziemlich praktisch, denn so blieb ich trocken und konnte noch weitere Zellen im Osten über der Zülpicher Börde und der Kölner Bucht beobachten. Bei dieser relativ jungen Zelle sah man schön, wie der Niederschlagsvorhang langsam auskondensierte:
Der Eisschirm wurde schön von der Sonne angeleuchtet:
Die Zelle im Westen zog langsam ab und gab den Blick frei auf den rückseitigen Aufwind, in den eine Versorgungslinie reinzog:
Das war wahrscheinlich eine Wallcloud, die aber nicht rotierte.
Über der Kölner Bucht setzte inzwischen der Niederschlag von einer Zelle innerhalb der Linie ein:
Hinter dieser Zelle wurde noch eine weitere ungefähr über Köln sichtbar:
Nach ca. 15 Minuten war das westliche Ende dieser Linie auf meiner Höhe, zog aber zum Glück etwas östlich an mir vorbei. In den Fallstreifen direkt hinter der Böenfront kam ein schöner intensiver Regenbogen zum Vorschein:
Links vom Regenbogen kam noch ein zweiter zum Vorschein, dazu gab es noch Sonnenstrahlen, die schräg die Fallstreifen anleuchteten:
Der Anfang des Regenbogens war hinter dem Berg:
Rechts vom Regenbogen haben sich Mammatenansätze entwickelt und links konnte man gut den Rand vom Eisschirm sehen:
Hinter der Linie zog ungefähr über Grevenbroich eine weitere Zelle mit einem weit ausladenden Eisschirm auf. Um näher an diese dran zu kommen, habe ich mich Richtung Nordost in die Zülpicher Börde aufgemacht.
In der Nähe von Eppenich vor Zülpich war der Regenbogen noch da:
In der Nähe von Sievernich konnte ich die Zelle mit dem weit ausladenden Eisschirm ablichten:
Leider quoll "Müllbewölkung" davor hoch, die die Sicht auf den majestätischen Eisschirm störte. Ich bin also noch weiter nach Nordosten gefahren. Bei Brühl bin ich der Zelle ein gutes Stück näher gekommen und ich habe einiges von der Müllbewölkung hinter mir gelassen. Diese seitlichen Wolken wuchsen aber immer mehr mit der großen Zelle zusammen, sodass sie nicht mehr schön isoliert war. Die bald untergehende Sonne tauchte die Wolken in ein fantastisches Licht:
Auf einmal fiel mir an der Basis der großen Zelle in Richtung Bonn eine markante Absenkung auf, die ein bisschen wie ein Funnel aussah:
Davon habe ich auch ein Video gemacht. Auf diesem sieht man aber, dass das nur turbulente Fracti und kein Funnel oder Tornado war.
Eine Zelle im Süden spiegelte sich schön in einer Pfütze auf dem matschigen Feldweg:
Kurz danach gab es im Niederschlagsbereich von der großen Zelle im Osten einen kräftigen Regenbogen, dessen Rotanteil wegen dem Sonnenuntergangslicht überwiegt:
Hier die ganze Zelle mit den Neuquellungen im Überblick:
Die Sonne ist inzwischen schon untergegangen und zauberte noch tolle Farben in die Wolken:
Die Zelle und die Quellungen verschwanden langsam aus dem schönen orangen Sonnenuntergangslicht:
Da keine Zelle mehr nachkam und es sowieso dunkel wurde, habe ich gegen 20.30 meine Sachen zusammengepackt und bin nach Hause gefahren. Insgesamt bin ich ungefähr 160 Kilometer gefahren und mein Auto wurde ziemlich dreckig. Obwohl ich keinen einzigen Blitz gesehen habe, war es für mich das bisher schönste Chasing dieses Jahr. Hoffentlich gefallen euch die Fotos und der Bericht auch.
Gruß René