Sommer
24./25.8.2013 Nachtchasing mit Mondregenbogen und Nebelstimmungen im Mondlicht in der Eifel
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- Erstellt: 31. August 2013
- Zuletzt aktualisiert: 14. Oktober 2016
- Geschrieben von René
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Schon am Vormittag bildeten sich in einer Konvergenzzone vor der Kaltfront konvektive Schauer in der Eifelregion, ein solcher bildete sich bei Aachen und griff langsam auf die Nordeifel über. Dieser Schauer hatte eine interessante Outflow-Struktur an seiner Südseite, die ich von Simmerath aus fotografiert habe:
Gegen Mittag haben eine zweite Konvergenzzone und die folgende Kaltfront über Nordostfrankreich und Benelux Gewitterzellen ausgelöst. Am Abend wurde es schließlich auch für die Eifelregion interessant, als sich in den Ardennen Zellen bildeten. Um diese abzufangen, bin ich nach Süden in die Kalkeifel gefahren. Schon bei Kall-Sistig - wo es 2007 einen schadenträchtigen Tornado gab - stand eine Gewitterfront vor der Tür. Auch im Osten zeigten Quellungen im Abendlicht das Gewitterpotential an:
Nach einiger Zeit des Abwartens hörte ich einen einzelnen Donner aus der unscheinbaren Front:
Diese Gewitterzelle schwächte sich ab, wie es für die Eifel so typisch ist...Bei Ankunft der Front habe ich meine Ausrüstung eingepackt und wollte dem Regen ausweichen. Diese Flucht führte mich über Marmagen und Nettersheim bis nach Dollendorf im Süden der Gemeinde Blankenheim. Auf einem guten Beobachtungspunkt angekommen, sah ich im Nordwesten plötzlich einen einsamen Blitz. Einige Minuten später ohne neue Blitze hörte es endlich auf zu regnen.
Ich sah im Norden an einer Schauerzelle einen fahlen, weißen Strich. Da der Mond gegenüber langsam durch die Wolken linste, hatte ich den Verdacht, dass das ein Mondregenbogen sein könnte. Ich habe eine Aufnahme der Schauerzelle gemacht und die lange Belichtungszeit brachte die Farbenpracht des Mondregenbogens zum Vorschein:
Etwas später und mit 50mm Brennweite konnte man den Regenbogen noch besser erkennen:
Dies ist der gewittrige Schauer, der vorhin seinen letzten Blitz geschmissen hat:
Ich bin Richtung Heimat aufgebrochen und bin dabei durch ein paar Nebelbänke gefahren. Nach einer solchen Wetterlage hängt der Nebel auch gerne in den Rureifeler Tälern. Ich bin also auf gut Glück auf den Modenhübel zwischen Vogelsang und Gemünd gefahren. Der abziehende dichte Nebel gab den Blick frei auf den Mond und fotogene Nebelbänke an den Kermeterhängen und über Gemünd im Urfttal:
Nach nur wenigen Minuten machte sich der Nebel rar:
Doch im Rurtal bei Dedenborn hingen noch dicke Nebelbatzen:
In Windeseile bildete sich eine neue Nebelbank direkt über Dedenborn:
Diese Nacht hat mir wieder gezeigt, wie schwierig die Eifeler Orographie für Gewitter ist, aber dieses Chasing hat sich trotzdem gelohnt, denn einen Mondregenbogen und tolle Nebelstimmungen im Mondlicht bekommt man auch nicht jede Nacht zu Gesicht ;)
Gruß René