Sommer
31.7.-1.8.2016 Ein Abend und eine Nacht in Lüttich: die neue Stadtachse vom Bahnhof Guillemins und Aussichtspunkte
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- Erstellt: 02. Oktober 2016
- Zuletzt aktualisiert: 22. August 2017
- Geschrieben von René
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Dies war die erste große Fototour mit meiner neuen Vollformatkamera Pentax K-1 zusammen mit meinem neuen Weitwinkel-Zoom Pentax smc FA 20-35mm, welches seine Feuerprobe bei den teils schwierigen Lichtbedingungen bestanden hat. Es ist zwar nicht ganz so gegenlichtfest wie das dafür legendäre smc DA 15mm Limited, dafür ist es aber ebenfalls kompakt und macht tolle 8-strahlige Blendensterne.
Weitere Fotoberichte vom Lütticher Becken
Dieses Foto habe ich direkt schon mit dem FA 20-35mm gemacht.
Umso erstaulicher ist es, dass sich im Hang dieser grandiose Ausblick auf die Maasschleife westlich von Lüttich auftut:
Die Aussicht reicht von Seraing und Ougrée links bis Kinkempois rechts auf dieser Seite der Maas bis zur Lütticher Innenstadt rechts hinter der Biegung der Maas und dem Höhenzug der Cointe.
In Seraing hinten an der Linkskurve der Maas befindet sich die Kokerei und das Elektrostahlwerk ESB und vorne im Foto ist das weitgehend stillgelegte Hüttenwerk:
Rechts hinter dem Hochofen auf der anderen Maasseite ist das Stadion des belgischen Fußballerstligisten Standard Lüttich (Standard de Liège).
Der Höhenzug der Cointe westlich der Lütticher Innenstadt mit der Halde namens Terril Piron vor den vielen Baukränen - dort war ich in der Nacht ziemlich am Ende der langen Fototour:
Die Skyline von Lüttich mit den Doppeltürmen der romanischen Kirche Saint Barthélemy links, weiter rechts ist der futuristische, neue Finanzturm "Tour Paradis" und daneben ist die Kirche und der Turm des Monument Interallié, diese beiden Bauwerke stehen auf der Cointe:
Der östliche Teil von Lüttich vom Kuppelbau der Eglise Saint Vincent vorne rechts bis zur Pont de Wandre in Herstal hinten rechts:
Im Ausschnitt aus obigem Foto kann man links die vorderen zwei Säulen der Pont de Fragnée mit Engelsstatuen und links davon die Fontäne an der Spitze der Insel der Boverie erkennen:
Die beiden Säulen auf dem anderen Maasufer sind vor der Kirche Saint Vincent. Die Kirche hinten in der Mitte ist die Eglise de Saint Lambert im Stadtteil Grivegnée.
Den Hochofen des Hüttenwerkes Ougrée habe ich auch mit dem Tele fotografiert:
Nach diesem wundervollen Ausblick aus dem Wald bin ich zu meinem Lieblingsmotiv in Lüttich gefahren: zum Bahnhof Guillemins, entworfen von Santiago Calatrava und im Jahr 2009 eröffnet:
Was bei meiner letzten Fototour hierhin im Frühling 2014 noch eine Baustelle war, ist jetzt endlich vollendet: der neu gestaltete Vorplatz mit tollem Bewuchs und Springbrunnen mit tanzenden, beleuchteten Fontänen. Dieser eröffnet einen ganzen Reigen an neuen Motiven für den geneigten Architekturfotografen, wie man auch später noch sieht ;)
Die Fontänen und der Bahnhof im letzten Sonnenlicht:
mittleren der drei Springbrunnen spiegelt sich der ebenfalls nach meiner letzten Lüttich-Fototour fertiggestellte neue Finanzturm Tour Paradis:
Mit insgesamt 136 Metern Höhe ist dieser das höchste Gebäude der Provinz Lüttich und eins der höchsten Gebäude in Belgien. Hier arbeiten 1100 Finanzangestellte der Stadt Lüttich. Die geschwungene Außenhaut erinnert ein wenig an das bekannte Hotelhochhaus Burj al Arab in Dubai.
Eingefrorene Fontänen vor der untergehenden Sonne:
Der Turm des Monument Interallié (Gedenkstätte des Ersten Weltkriegs) und die Église du Cacré-Cœur auf der Cointe, diesmal von unten:
Der Finanzturm spiegelt sich in einem dritten Springbrunnen:
In der Häuserzeile an der künftigen Esplanade vom Bahnhof bis zum Maasufer ist ein weiteres neues und wegweisendes Gebäude: die "Design Station Wallonia":
Diese zukünftige Esplanade wird zwischen diesem Gebäude und dem Finanzturm bis zur Fußgängerbrücke verlaufen.
Der futuristische Turm aus nächster Nähe:
Ich bin bis ans Ufer der Maas gegangen, wo der Kontrast zu den alten Gebäuden besonders markant ist:
Dort spannt sich die neue Fußgängerbrücke Passerelle de la Belle Liégeoise über die Maas zum Parc de la Boverie:
Diese leichte und ästhetische Konstruktion wurde erst im Mai 2016 eröffnet und ist Teil der neuen Achse vom Bahnhof Guillemins über den Parc de la Boverie auf der Maasinsel bis zur Médiacité am anderen Ufer des Flusses.
Der Blick auf den Finanzturm von der Brücke:
Ich bin über die Brücke gegangen und habe das ebenfalls im Mai 2016 neu eröffnete Musée de la Boverie im gleichnamigen Park fotografiert:
Das Gebäude (Palais des Beaux Arts) wurde für die Weltausstellung 1905 gebaut, welche im Parc de la Boverie mit ca. 50 Ausstellungspavillons stattfand.
Der Rosengarten an der Seite des Neoklassizistischen Gebäudes:
Der Rosengarten schließt mit einem Laubengang ab:
Der gleiche Blick, nur ohne Säule und Laubengang:
Die Statue in der Mitte des Rosengartens:
Das Museum mit dem neuen, gläsernen Anbau:
Zum Auftakt der blauen Stunde mit Stadtlichtern bin ich ans Ufer der Insel gegangen und habe die Pont de Fragnée fotografiert, die ich vorher schon von oben festgehalten habe:
Hinter dieser Brücke mit vier Steinsäulen mit Engelsstatuen befindet sich die Pont du Pays de Liège, die die Autobahn E25 oberirdisch über die Maas führt. Diese taucht beidseitig wieder in Tunneln ab.
Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf den neuen Finanzturm und die Fußgängerbrücke:
Das zweigeteilte Ende der Brücke:
Ein herrlicher Blick auf das weiter im Wandel begriffene Viertel Guillemins:
Ich bin wieder auf die Brücke gegangen und habe erst einmal maasabwärts fotografiert:
Auf diesem Teil der Boverie steht der Palais des Congrès und daneben die zusammen mit der Eröffnung der Brücke nach Restauration wiedereröffnete Tour cybernétique von 1970.
Noch einmal habe ich den neuen Finanzturm von der Brücke aus fotografiert und schon wirkt die Ansicht ganz anders wegen der blauen Stunde und der eingeschalteten Beleuchtungen:
Der Finanzturm vom Vorplatz aus:
Wo früher der alte Finanzturm und ein Nebengebäude standen, eröffnet sich jetzt eine tolle Aussicht auf den Bahnhof:
Diese Gebäude versprühten noch den Charme der 1960er Jahre mit golden reflektierenden Fensterscheiben und wurden im Jahr 2015 abgerissen.
Nach einer kurzen Pause war der Bahnhofsvorplatz mit den Springbrunnen nun bei Nacht dran:
Vom Finanzturm sah man in der Dunkelheit man fast nur noch die beleuchteten Kanten und die Spitze:
Mein neues Kleinbild-Weitwinkel (20-35mm) macht auch bei Nachtaufnahmen mit seinen 8 Blendenlamellen und somit 8-strahligen Blendensternen eine gute Figur, aber für ein Foto durfte mein geliebtes 15mm Limited (nur APS-C-Ausleuchtung) mit seinen 7 Blendenlamellen (14-strahlige Blendensterne) das Licht auf den Sensor bringen:
Zur Zeit ist eine große Ausstellung über den spanischen Künstler Salvador Dalí im Bahnhof und zwei Skuplturen im Eingangsbereich machen Werbung dafür:
Die Unterführung unter den Gleisen mit dem Fisheye:
Von der Gleisebene kann man gut den Vorplatz und den neuen Finanzturm überblicken:
Die "weiche Uhr" von unten:
Die Gleise im Bahnhof:
Ich bin nach oben auf die Hangseite gegangen, um den kompletten Bahnhof mit dem Fisheye zu fotografieren:
Die Brücke zum Parkplatz, die ebenfalls von Santiago Calatrava entworfen wurde:
Der Einblick in den Bahnhof, natürlich zuerst in der Symmetrieachse mit dem Fisheye:
Auch die Spinnenweben oben am Anfang des auskragenden Daches sind symmetrisch:
Auch abseits der Symmetrieachse ist die Ansicht interessant:
Oberhalb der schraubenförmigen Ausfahrt von den Parkdecks:
...und mittendrin:
Die Tiefgarage:
Die Rolltreppe neben dem Eingang zur Ausstellung über Salvador Dalí:
Dafür wurde ein komplettes Parkdeck temporär als Ausstellungsfläche ausgebaut und mit Lüftungs- und Klimageräten ausgestattet.
Die Bahnhofshalle aus der Froschperspektive:
Eine Etage höher sieht es direkt anders aus:
"Die Krone" am Ende der Bahnhofshalle - natürlich mit dem Fisheye fotografiert:
In der entzerrten Version sieht man erst, wie gefällig das Fisheye den extrem großen Bildwinkel von über 180° in der Diagonalen abbildet, was aber auf Kosten der geraden Linien geht, die nicht durch die Bildmitte verlaufen:
Für die folgenden zwei Fotos bin ich genau in der Mitte der Bahnhofshalle geblieben:
...um dann bei dieser neuen Elektrolok mit der Symmetrie zu brechen:
Zu guter Letzt habe ich das Logo des außergewöhnlichen Bahnhofes an den Eingangstüren fotografiert:
Ich habe den Bahnhof nach insgesamt knapp 6 Stunden im Bahnhofsviertel verlassen, allerdings nur ein paar Kilometer weit.
Im nördlichen Stadtteil Ans habe ich die Aussicht auf das Bahnhofsviertel Guillemins durch eine kleine Schlucht von Backsteinhäusern fotografiert und mittlerweile hat sich eine leichte Inversion im Talkessel gebildet:
Hier kann man den Finanzturm, die Pont du Pays de Liège, den Bahnhof, die Zufahrtsbrücke zum Bahnhof und die Cointe mit dem Monument Interallié über dem Bahnhof sehen:
Ich bin noch auf einen weiteren Aussichtspunkt in einem Park in der Nähe gefahren, hier kann man den Lütticher Talkessel mit der von unten angestrahlten Inversion gut sehen:
Danach verschlug es mich auf den Terril Piron, eine Halde auf der Cointe. Hier konnte man die kreative Verwendung einer Rettungsdecke bewundern:
Und außerdem hat man hier oben eine wunderbare Aussicht auf das westliche Lütticher Becken mit Ougrée und Seraing an der Maas:
Von links bis zur Maas im Mittelgrund erstreckt sich das Elektrostahlwerk ESB, der Hochofen Nr. 6 und andere Anlagen von ehemals Cockerill-Sambre. Dahinter das Gaskraftwerk an der Maas und hinten etwas weiter rechts ist das veraltete und umstrittene Kernkraftwerk Tihange bei Huy:
Im linken Teil erkennt man das Hüttenwerk in Ougrée und oberhalb im dunklen Wald habe ich meine Tour auf dem unscheinbaren Aussichtspunkt begonnen:
Der Stahlfachwerk-Sendemast auf der Halde:
Bevor ich das Lütticher Becken verlassen habe, habe ich noch einen kleinen Abstecher zur verlassenen Steinkohlenzeche Hasard Cheratte gemacht. Dort war ich an einem Abend im Oktober 2013, als man das Gelände noch betreten konnte. Das habe ich damals auch gemacht.
Neuerdings ist das Firmengelände mit NATO-Draht und Ketten an den Toren geschützt und es gibt keine Schlupflöcher mehr. Es zogen lockere mittelhohe Wolken (Altocumulus floccus) auf und die blaue Stunde hat schon begonnen:
Links ist der neuere Beton-Förderturm und rechts ist der alte Malakoff-Turm aus der Jahrhundertwende:
Das letzte Foto dieser langen Fototour habe ich bei Aachen-Schmithof mit der aufgehenden Mondsichel in der stimmungsvollen Morgendämmerung gemacht:
Kurz vor dem nicht wirklich spektakulären Sonnenaufgang war ich wieder zu Hause und bin erst einmal schlafen gegangen ;) Es hat sich im Laufe des Morgens zugezogen, also habe ich das Zeitfenster mit klarem Himmel maximal ausgenutzt. Insgesamt war ich ca. 11 Stunden unterwegs und es hat wieder richtig viel Spaß gemacht. Ich hoffe, auch euch hat das Lesen und Betrachten des Fotoberichtes ebenso Spaß gemacht.
Gruß René