Sommer

7.8.2009 Kurzlebige Wallcloud bei Malmedy und Überschwemmungen im Raum Düren

Wertung des Chasings: **
Zur erneuten Gewitterlage im äußersten Westen Deutschlands fuhren Andy, Tommy und ich kurz hinter die belgische Grenze, um die Gewitterlinie zu beobachten. Diese Gewitterlinie sorgte im Kreis Düren für schwere Überschwemmungen, die die Feuerwehren und das THW bis zum späten Abend beschäftigten.
Am späten Nachmittag zog der Himmel vermehrt zu. Bereits auf den Weg durch die Eifel schossen einige Wolken in die Höhe und produzierten bereits Fallstreifen. Ein schlechtes Zeichen für Stormchaser?
Der weitere Tagesverlauf sollte Aufschluss geben...

Wir machten uns auf den Weg nach Malmedy, kurz hinter der deutschen Grenze südlich des Hohen Venns. Schon kurz hinter der Grenze kamen wir in ein Niederschlagsfeld einer Zelle.
Wir fuhren um die Zelle herum um in die niederschlagsfreie Zone zu kommen. Dort konnten wir die Bildung einer Wallcloud beobachten. Man sah eine schwache Basisabsenkung.

Aber der Aufwind konnte sich zuerst noch nicht entscheiden, ob er ein Whalesmouth wird oder sich zu einer Wall entwickelt. Der Aufwind entschied sich für Zweiteres:


Man konnte mit dem bloßen Augen eine geringe Rotation beobachten. Jedoch hielt sich die Wallcloud nicht lange und begann sich schon nach ca. 15 Minuten aufzulösen:




Wir fuhren weiter oberhalb von Malmedy, um die weitere Entwicklung dieser Zelle zu beobachten. Die Blitzfrequenz war sehr gering und schnell setzte auch der Outflow ein. Die Zelle starb:


Wir entschlossen uns, das Chasing dort abzubrechen und zurück nach Düren zu fahren. Auf dem Rückweg konnten wir noch einen Naheinschlag in ca. 50 Metern Entfernung beobachten. Kurz hinter Robertville stärkten wir uns noch mit einer Tüte belgischer Fritten. Da kam auch schon die Unwetterwarnung für den Kreis Düren per SMS. Diese warnte vor Gewittern mit heftigen Starkregen, Hagel und Sturmböen. Ein Blick auf das Radar bestätigte diese Warnung.

Über Düren hat sich eine heftige, gewittrige Starkregenzelle rebildet. Diese blieb stationär über dem Kreis Düren und brachte vor Allem im Jülicher Raum extrem viel Niederschlag in kurzer Zeit und überflutete einige Straßen. die Jülicher Feuerwehr war im Volleinsatz. Das THW war ebenfalls im Dauereinsatz bis zum späten Abend. In Düren-Birkesdorf gab es sogar einen unbestätigten Tornadoverdacht.

Wir fuhren also nach Düren zurück, wo es anhaltend mäßig regnete. Dort beendeten wir das Chasing und widmeten uns dem gemütlicheren Teil des Abends - kühles Bier und leckeres Fleisch vom Grill ;-)

Hier noch einige Niederschlagsmengen aus dem Kreis Düren:

Jülich: 73l/m²

Eschweiler: 57l/m²

Langerwehe: 50.2l/m² davon 5.8l um 18:47 Uhr

Düren-Gürzenich: 22.3l/m²

Kreuzau-Maubach: 18l/m²

Hürtgenwald-Vossenack: 14l/m²

Dieser Tag erinnerte stark an das heftige Unwetter am 29. Mai 2008.

Während wir das kühle Bier genossen, konnten wir noch einige Naheinschläge - darunter ein positiver Blitz in ca. 800 Metern Entfernung - beobachten.
Auf diesem Foto sieht man einen kleinen Teil dieses positiven Blitzes:
http://www.eifelmomente.de/albums/Nordeifel/Sommer/2009_08_08_Kurzlebige_Wallcloud_Amel/2009_08_07_-_18_Nachtgewitter_ueber_Dueren_bearb.jpg


Der Blitz machte das ganze Dürener Stadtgebiet taghell.

Gruß René
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