Winter
Der Winter 2020/21 in der Eifel und darüber hinaus: schneereich und abwechslungsreich
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- Erstellt: 05. April 2021
- Zuletzt aktualisiert: 05. April 2021
- Geschrieben von René
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Fotografisch angefangen hat der Winter bei mir am Nikolaustag, also am 6.12., mit einer wunderschönen glühenden Abendstimmung am Ortsanfang von Kesternich, allerdings noch ohne Schnee:
Drei Tage später gab es den ersten brauchbaren Wintereinbruch in den Hochlagen. Am 9.12. habe ich auf der Hinfahrt zur Arbeit einen Abstecher zum Hoscheit gemacht, um die tolle Morgenstimmung mit der sich langsam auflösenden hochnebelartigen Bewölkung einzufangen:
Fallender Raureif von den Bäumen "stardust":
Am Ende meiner kleinen morgendlichen Tour war der Himmel strahlend blau:
Einen Tag später, am 10.12., war ich wieder auf dem Weg zur Arbeit und habe bei Kesternich den goldenen Sonnenaufgang über der dünnen Schneeauflage fotografiert:
Dieser Schnee fiel leider bald dem Regen zum Opfer und nach dem Regen am 15.12. sah es dann so aus bei Kesternich - schöne Abendstimmung, aber wieder ohne Schnee:
Die Aussicht auf Dedenborn unten im Rurtal:
Drei Tage später (am 18.12.) gab es immer noch keinen neuen Schnee, dafür einen schönen, schon fast frühlingshaft anmutenden Sonnenuntergang bei Kesternich:
Die Gegendämmerung mit dem rötlichen Venusgürtel und dem aufgehenden blaugrauen Erdschattenbogen darunter:
Der Halbmond mit letzten Dämmerungsfarben am westlichen Horizont:
Am 20.12. stand ein astronomisches Ereignis in dieser windigen Nacht an: die Konjunktion von Saturn und Jupiter. Diese konnte ich zum Glück durch eine Wolkenlücke nach der Dämmerung fotografieren. Das hellste Objekt im Foto ist der Jupiter, seine Monde Ganymed und Callisto sind in einer Linie nach oben links aufgereiht und oberhalb des Jupiter ist der Saturn in orange. Ganz knapp rechts davon sieht man seinen Mond Titan:
Kurze Zeit später zogen immer mehr Wolken auf, was aber auch fotogen im Mondschein aussah:
Am nächsten Tag (21.12.) setzte sich dann trübes Regenwetter fest, dies war auch passenderweise der kürzeste Tag des Jahres, also die Wintersonnenwende. Ich traf mich mit ein paar Fotofreunden, um Lost Places zu erkunden. Zuerst stand ein verlassenes Sägewerk auf dem Programm. Die Halle mit sichtbarem Dachstuhl und Schienen:
Die Schaltanlage:
Die beiden anderen mussten schon nach Hause und ich habe mich alleine zum nächsten Lost Place aufgemacht: ein verlassenes Altenheim. Hier habe ich mich bis in die Dunkelheit festfotografiert!
Der Eingang sah schon mal sehr einladend aus :P
Das ganze Gebäude:
Die Küche, die außer der Symmetrie nicht mehr all zu viel an Einrichtung zu bieten hatte:
Weiter ging es in die anderen Trakte:
Langsam wurde es schon dunkel und ich musste selber für Licht sorgen - im Keller:
...und auf dem Dachboden:
Ein Flur im alten Teil des Gebäudes:
Dann fand ich auch die hübsche Kapelle:
Nach tagelangem Dauerregen zog das Regengebiet am 23.12. endlich ab und ein vermeintlicher See war dann doch nur eine Pfütze ;)
Schönes Abendlicht am abziehenden Regenband:
Nach vielen Jahren Durststrecke gab es endlich wieder weiße Weihnachten, zumindest auf den Hochlagen. Am 1. Weihnachtsfeiertag bin ich abends gen Westen losgefahren. Der Steling und der obere Teil von Mützenich waren in Schnee gehüllt und der Rest musste mit der Farbe grün Vorlieb nehmen:
Im Hohen Venn war natürlich die Hölle los, weil alle in den Schnee wollten. Also habe ich einen Bogen darum gemacht und bin in einen Wald etwas westlich vom Venn gefahren. Hier gab es noch schönes Abendlicht:
...und vorbeiziehende Schneeschauer:
Inzwischen ist immer mal wieder Schnee gefallen, aber wieder nur eher in den Hochlagen. Entsprechend waren auch viele Leute bzw. Familien aus den hiesigen und umliegenden Regionen unterwegs, um den Schnee zu genießen. Auch ich habe mich am 29.12. nachmittags auf den Weg gemacht. Von der Dreiborner Hochfläche hatte man einen schönen Blick zum schneebedeckten Zitterwald:
Auf dem Weg Richtung Weißer Stein war schon ab Hollerath jeder Parkplatz brechend voll und um den Weißen Stein herum war die Bundesstraße auf ein paar Kilometern einseitig zugeparkt! Eine(r) hat mit seinem SUV von Audi den Vogel abgeschossen: Er/sie stand in der Einmündung eines Waldweges so am Graben, dass ein Rad frei in der Luft hing. Auf diesen Massenandrang hatte ich allein schon aufgrund der Corona-Pandemie keine Lust und bin noch weiter gefahren. Bei Losheim war dann auf einem Parkplatz noch etwas frei. Hier waren auch viele Leute unterwegs, aber es verteilte sich auf den Wiesen. Die Leute mit ihren Kindern hatten sichtlich Spaß und beteiligen sich fleißig an der Invasion der Schneemänner:
Hier bin ich eine kleine Runde durch die Wiesen gegangen:
Nach dieser kleinen Runde mit hochnebelartiger Bewölkung hatte ich noch nicht genug und bin in die Nähe von Prüm in der Schnee-Eifel gefahren. Dort erwartete mich eine schöne Abendstimmung mit tiefen Wolken:
Pünktlich vor dem Sonnenuntergang zog leider ein massives Wolkenband auf, sodass dieser nicht mehr so schön war.
Der Vollmond ging mit einem Lichthof auf:
Immerhin gab es noch etwas Dämmerungsfarben, während in Bleialf die Lichter angingen:
Inzwischen war es ganz dunkel und ich habe noch das Dorf Lasel im Tal fotografiert:
Am Anfang des neuen Jahres, am 3.1.2021, bin ich mal nicht weit weggefahren, sondern bin von zu Hause aus durch das Tiefenbachtal bis Huppenbroich gewandert. Nur mit meiner Kompaktkamera samt kompaktem Stativ ging es los. Der eingerahmte Blick auf meinen "Hausberg" am Ortsende von Kesternich:
Das Wild hat sich untergestellt:
Alte, knorrige Buchen im Tiefenbachtal:
Der namensgebende Bach:
Über teilweise matschige Forstwege ging es dann hoch Richtung Huppenbroich:
Die Aussicht zurück auf das verschneite Kesternich jenseits vom Tiefenbachtal:
Den Rindern machte die Kälte nichts und sie haben mich neugierig beäugt:
Hier musste ich mich entscheiden:
Über den rechten Weg kam ich vorbei an einem süßen Exemplar der Schneemanninvasion:
Inzwischen wurde es schon dunkel und es war Zeit für Nachtaufnahmen mit Stativ an der Huppenbroicher Kapelle, denn das kann die Kleine auch:
Der Innenraum mit der schönen Krippe:
Der Platz am Dorfweiher:
Am 6.1. war der Urlaub vorbei und auf dem Weg zur Arbeit habe ich diesen einsamen Baum weiß in weiß im Nebel fotografiert:
Ab dem 8.1. sorgte Petrus endlich für Entspannung an der Schneemannfront, denn er ließ es endlich bis in die tiefen Lagen schneien. So konnte sich auch die Stadt Aachen über einiges an Schnee freuen:
Das hat dort auch den Winterdienst auf den Plan gerufen. Ich bekam die Gelegenheit, mit einem Räumfahrzeug mitzufahren. Darauf habe ich mich natürlich riesig gefreut, denn das ist schon ein tolles Männerspielzeug! Los ging es an der Waldschenke im Preuswald:
Ich durfte erst mal eine ordentliche Runde mitfahren und mir die Technik ansehen. Das war nicht die erste Runde meines Bekannten an diesem Tag, um die Straße nach Kelmis im Preuswald frei zu halten:
Zwischendurch mussten wir anhalten, weil die Förderschnecke verstopft war. Diese befördert das Streusalz aus dem Behälter zum Streuteller.
Nun durfte ich auch selbst das Räum- und Streufahrzeuges mit geteiltem Schneepflug fahren:
Hier hat man alles im Blick und unter Kontrolle: Eine Kamera an der rechten A-Säule zeigt auf dem oberen Display den Bereich um den Schneepflug und die Kamera auf dem unteren Display zeigt den Streuteller und den Bereich dahinter. Ganz rechts ist das Bedienpanel für die Streuanlage, aktuell wird also 20g/m² ausgebracht. Im Behälter haben ca. 4 Tonnen trockenes Streusalz und in den seitlichen blauen Tanks ca. 700 Liter Sole (Salzlösung) Platz. Mit letzterer kann das Streusalz im Streuteller bei Bedarf angefeuchtet werden. Mit einem Joystick an der rechten Armlehne steuert man die Höhe des Schneepfluges sowie die Winkel der beiden Pflugscharen.
Das Fahrzeug mit seinen 250 PS fährt sich echt gut und die Bedienung vom Schneepflug war auch kein Problem. So habe ich meinem Bekannten etwas Entspannung beschert, weil ich die letzten paar Kilometer in seiner Schicht geräumt und gestreut habe.
So sieht das Fahrzeug von vorne aus:
Dem geneigten Beobachter wird vielleicht auffallen, dass die rechte Fahne am Pflug fehlt und die Schürfleiste ganz unten schon ziemlich verschlissen ist ;) Dies wurde aber nachher schnell behoben.
Nach diesem Winterspaß der anderen Art habe ich noch den seltenen Anblick von Schnee in der Kaiserstadt an anderen Orten festgehalten. Der Lousberg mit dem Obelisk:
Und auch hier auf der großen Wiese vor dem Belvedere gab es einige Schneemänner:
Der Brander Stier auf dem vor wenigen Jahren neu gestalteten Marktplatz:
Auch der historische Ortskern von Kornelimünster war verschneit, dies habe ich von der Bergkirche aus fotografiert:
Diese gotische Kirche sieht man hier:
Als ich zurück in die heimische Eifel gefahren bin, dämmerte es schon. So konnte ich schön die Strichspuren von vorbeifahrenden Autos im tiefverschneiten Hürtgenwald festhalten:
Auch in Kesternich bin ich noch eine Runde gegangen, um die Pracht festzuhalten - stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung:
Der Blick in die tief verschneite Heckenlandschaft:
Zum Abschluss dieses Schneetages habe ich noch eine letzte Langzeitbelichtung an der Straße gemacht:
Am nächsten Tag, also am 9.1., blieb es leider weiter überwiegend bedeckt. Am Abend habe ich mich an den Ortsrand von Eicherscheid zum Rurtal hin aufgemacht. Der Blick in besagtes Tal flussaufwärts, also Richtung Monschau:
Ich war nicht der erste hier auf der Wiese im Schnee:
Zum Sonnenuntergang kam endlich Farbe in den Himmel:
Die hochnebelartige Bewölkung riss erst am frühen Sonntagnachmittag (10.1.) auf. Ich habe mich auf den Weg in den Kranzbruch bei Simmerath gemacht, um das sonnige Winterwetter zu nutzen:
Skulpturen aus Schnee vor dem Teich:
Einfach herrliche Stimmungen in dieser schönen Winterwelt
Schon kündigte sich der Sonnenuntergang langsam an:
Zuerst traute ich meinen Augen nicht, aber auf dem Schnee hat sich tatsächlich eine flache Nebelschicht gebildet:
Schon ist die Sonne untergegangen und ließ noch ein bisschen Farbe in den Wolken da:
Die Gegendämmerung setzte diesen kleinen, verschneiten Schneemann in Szene:
Reste von Schneemännern mit Purpurlicht:
So langsam war es Zeit, zum Auto zurück zu gehen. Dabei kam ich immer wieder in kleine Kaltluftseen. Das Auto stand offenbar auch in einem solchen. Mit -9 °C hätte ich allerdings nicht gerechnet vom Gefühl her!
Bei Huppenbroich habe ich noch einen Schneemann mit passender Ausrichtung zur winterlichen Milchstraße gefunden:
Diese Schneelage war aber auch nicht von langer Dauer und es gab zwischendurch Tauwetter mit milden Temperaturen. Am Wochenende vom 23./24.1. kam der Winter bis in das Flachland zurück und am 25.1. habe ich morgens das wieder verschneite Rurtal oberhalb von Dedenborn fotografiert:
Am Nachmittag nach der Arbeit habe ich mich auf den Weg zum Haarberg am Autobahnkreuz Aachen gemacht. Die untergehende Sonne tauchte die A544 in goldenes Licht:
Der eigentliche Sonnenuntergang wurde leider durch ein Wolkenband verdeckt, trotzdem erstrahlte der Himmel am Haarener Kreuz in tollen Farben:
Der Blick zum Aachener Stadtkern mit Dom und Rathaus in der Mitte:
Die ganze Aussicht in den Aachener Talkessel:
Das Licht vom Kreuz war nun an und die Dämmerungsfarben waren am schönsten:
Die Friedenskapelle mit dem Fast-Vollmond:
Der beleuchtete Aachener Talkessel mit letztem Abendlicht:
Ich konnte einfach nicht über die Brücke gehen, ohne eine Langzeitbelichtung von der Anschlussstelle Würselen zu machen:
So ging dieser schöne Wintertag zu Ende und das Winterwetter verabschiedete sich wieder mit Tauwetter und viel Regen. Erst ca. 2 Wochen später kamen wir auf die kalte Seite der Grenzwetterlage. Es gab nur wenig Schnee, dafür russische Kälte, die mit gefrierendem Nebel einiges an Raureif brachte. So gab es dank Hochdruckwetter ein Winterwunderland in blau-weiß. Dieses habe ich am Morgen vom 10.2. nicht weit von zu Hause fotografiert:
Am Morgen vom 12.2. ging es fotografisch weiter bei Lammersdorf. Inzwischen hat die Sonne einiges vom schönen Raureif wegsublimiert bzw. geschmolzen, auch der Wind war nicht ganz unschuldig. Es konnte sich in den Nächten nicht mehr so viel neuer Raureif bilden. Trotzdem reichte es noch für herrliche Stimmungen zum Sonnenaufgang:
Diese Bäume hatten immerhin noch ordentlich Raureif:
Am nächsten Tag (13.2.) habe ich mich noch einmal in die Schnee-Eifel bei Prüm aufgemacht, um die Abendstimmung in der Eiseskälte mit schneidendem Wind zu fotografieren:
Auf der Rückfahrt habe ich noch einen Stopp im historischen Ortskern von Kronenburg gemacht. Die Kirche und die Burgruine:
Der Ortskern von der Burgruine aus:
Der Ortskern von unten mit dem Oriongürtel (Teil vom Sternbild Orion) über dem mittleren Haus:
Und wieder war es schnell vorbei mit dem Winterwetter. Dafür kam sehr mildes, vorfrühlingshaftes Wetter für den Rest vom Februar.
Am 20.2. habe ich einen netten Sonnenuntergang bei mir um die Ecke fotografiert:
Das Highlight an diesem Abend war allerdings erst später das wunderschöne Abendlicht an diesen Cirruswolken:
Am nächsten Abend (21.2.) war ich bei herrlichem, frühlingshaftem Wetter am Rursee in Schwammenauel und war natürlich deutlich nicht alleine. Der glasklare Sonnenuntergang über den Anlegern:
So unwinterlich ging der Februar und somit der kalendarische Winter zeitweise sogar mit Saharastaub zu Ende. Wie schon fast üblich, gab es auch im März und sogar auch April noch ein paar Schneelagen. Mehr dazu gibt es später in der Zusammenfassung vom Frühling :)
Ich hoffe, euch haben die Eindrücke in diesem langen Fotobericht gefallen!
Gruß René