Frühling
6.-7.4.2010 Nachtaufnahmen im Ruhrgebiet 1
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- Erstellt: 08. April 2010
- Zuletzt aktualisiert: 24. Dezember 2017
- Geschrieben von René
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Hier ist Andys Bildbericht!
Weitere Fotoberichte vom Ruhrgebiet
Danach fuhren wir nach Dinslaken, um etwas zu essen. Wir fuhren wieder zurück zum linksrheinischen Duisburger Stadtteil Baerl. Dort haben wir die Kokerei Schwelgern abgelichtet:
Fünf rauchende "Pötte"
Unten auf dem Foto sind die Koksöfen:
Dann kam ein gigantischer "Aufguss", also das Ablöschen vom Koks.
Die Kokerei ist eine der größten und modernsten auf der Welt. Die zwei Koksofenbatterien à 70 Öfen haben einen jährlichen Ausstoß von 2,5 Mio. Tonnen Koks.
Die Kokerei wurde von 2000-2003 von der Carbonaria Beteiligungsgesellschaft gebaut. Die Farbgebung der Industrieanlage wurden vom Farbdesigner Friedrich Ernst v.Garnier gestaltet. Thyssen Krupp Steel ist Hauptabnehmer des Kokses. Direkt hinter der Kokerei befindet sich das Hüttenwerk Schwelgern von Thyssen Krupp.
Ein Stück rheinaufwärts befindet sich das Kraftwerk Duisburg-Walsum. Hier sieht man den ab 2007 gebauten Block 10, der noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll:
Der Schornstein ist 300 Meter hoch und damit einer der höchsten in Deutschland.
Nach dieser "Vorspeise" fuhren wir zum Landschaftspark Duisburg-Nord. Dies ist ein ca. 200 Hektar großer Landschaftspark rund um das bis 1985 stillgelegte Hüttenwerk Duisburg-Meiderich.
Der Lichtkünstler Jonathan Park installierte die Lichtanlage, die das Hüttenwerk abends und nachts in ein tolles Licht taucht.
Hier sieht man das Gasometer, welches mit 200 Kubikmeter Wasser gefüllt und als Trainingszentrum für Taucher ausgebaut wurde:
Ein Stück weiter steht ein alter Torpedowagen. Damit wurde der flüssige Stahl aus den Hochöfen zum Stahlwerk transportiert.
Die Gleise, die an den Hochöfen vorbeigehen:
Die gesamte Hochofenanlage: Links ist der Hochofen 5, rechts daneben die Hochöfen 1/2. Unter dem rot und dem blau beleuchteten Schornstein befindet sich der Gebläsehallenkomplex. Ganz rechts ist das Gasometer.
Das Hüttenwerk wurde 1901 gegründet. Insgesamt gab es 5 Hochöfen: Die Hochöfen 3 und 4 wurden 1968 bzw. 1970 abgerissen. 1982 wurden die Hochöfen 1 und 2 stillgelegt, aber nicht abgerissen. Der Hochofen 5 wurde 1973 in Betrieb genommen und schon 1985 als letzter Hochofen aufgrund von Überkapazitäten auf dem europäischen Stahlmarkt stillgelegt.
Hier ist der Hochofen 5 in groß: Links der Hochofen und rechts die Winderhitzer.
Und hier sieht man die Hochöfen 1/2 mit den Winderhitzern unten rechts:
Die Gießereihalle vom Hochofen 5:
Die großen Rohre vom Gebläsehallenkomplex zum Hochofen 5:
Wir gingen den Hochofen 5 hoch und bei ca. 34 Meter Höhe hatten wir schon eine tolle Aussicht über Duisburg:
"Bühne 5 - 37,59 Meter" steht auf dem Schild am Treppengeländer:
Während Andy dort blieb, bin ich ganz nach oben auf ca. 70 Meter Höhe gegangen. Von da oben hat man eine tolle Aussicht über das westliche Ruhrgebiet. Bei gutem Wetter kann man sogar den Düsseldorfer Fernsehturm (Rheinturm) sehen.
Hier sieht man links den Einspritzdüsenkühler von Hochofen 5, dahinter die Hochöfen 1/2 und rechts daneben die Winderhitzer und das Gasometer:
Die Beleuchtung von den vorderen Winderhitzern ging schon aus, sowie ein paar der Lampen, die die Hochöfen anleuchten.
Die Spitze vom Hochofen:
Als wir wieder runtergegangen sind, habe ich einen Schaltkasten an der Gießhalle abgelichtet:
Neben dem Relaiskasten war ein schönes Ventil und herunterhängende Kabel:
Wir sind ein Stück um den Hochofen herumgegangen und sahen die großen Gichtgasrohre:
Hier habe ich nach oben in den Himmel fotografiert:
Das "Krokodil" - die Verladebrücke über dem Kohlebunker:
Der Hochofen 5 von unten:
Nachdem wir am Hochofen 5 fertig waren, sind wir zwischen die beiden Hochöfen gegangen, um die Hochöfen 1/2 von unten abzulichten:
Links ist das Windenhaus, rechts daneben der Schrägaufzug zur Beschickung des Ofens. Dahinter sind die Gichtgasleitungen.
Direkt nachdem ich das obige Foto gemacht habe, ging um 2.20 Uhr auf einen Schlag die gesamte Beleuchtung aus. Kurz vorher ging noch einer nach oben auf den Hochofen 5 und wir haben kein Licht von einer Taschenlampe etc. gesehen, als die Beleuchtung aus war :P Nach diesem Highlight der Tour fuhren wir weiter Richtung Oberhausen. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher zum Tetraeder, das ist ein 50 Meter hoher frei begehbarer Aussichtsturm aus Stahlrohren in Form einer dreiseitigen Pryramide auf der Halde Beckstraße in Bottrop-Batenbrock. Da die Beleuchtung aber schon aus war, fuhren wir weiter nach Oberhausen.
Dort wollten wir das Gasometer ablichten, aber dies war auch schon nicht mehr beleuchtet. Also lichteten wir das Centro ab:
Der nächste und letzte Punkt unserer ersten Ruhrpott-Tour war die Zeche Zollverein. Hier haben wir den bekannten Doppelbock vom Schacht 12 abgelichtet:
Die ganze Anlage bestehend aus mehreren Schachtanlagen, Kohlewäsche und Kokerei war von 1847-1986 in Betrieb. Seit 2001 ist die Zeche Zollverein Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Anlage ist nun als Museum erhalten und begehbar. Gegen 4.30 sind wir von der Zeche aus nach Hause gefahren. Gegen 6 Uhr, also eine Stunde vor dem Sonnenaufgang, kamen wir in der Nordeifel an.
Gruß René