Frühling
3./6.3.2011 Sonnenuntergang, Monduntergang und Sterne in der Nordeifel
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- Erstellt: 12. März 2011
- Zuletzt aktualisiert: 12. März 2011
- Geschrieben von René
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Wir sind gegen 17.40 in Simmerath losgefahren. Am Ortseingang von Sourbrodt in Belgien sind wir auf eine Anhöhe gefahren, wo wir den tollen Sonnenuntergang fotografieren konnten. Bei Hochdruckwetter um den Gefrierpunkt herum hat sich ein bodennahe Dunstschicht gebildet, die den Sonnenuntergang so farbenfroh machte:
Die Sonne färbte sich immer rötlicher, je tiefer sie in den Dunst kam:
Hier ist ein Ausschnitt aus dem oberen Foto. Man sieht ein paar Sonnenflecken und die Verzerrung der Sonne aufgrund der nach unten hin zunehmenden Dichte der Atmosphäre:
Gegen 18.18 ging die Sonne dann im Dunst unter:
Nach dem Sonnenuntergang sind wir hoch ins Venn gefahren. Wir haben auf dem Parkplatz direkt an der Baraque Michel geparkt und sind ins Polleurvenn gegangen. Alle anderen Venngebiete waren wegen Brandgefahr gesperrt. Das Polleurvenn ist aber zum Glück immer zugänglich.
Dank dem Dunst gab es tolle Dämmerungsfarben:
Kahle Birken und Fichten links vom Steg:
Vor den Fichten ist ein Teich, durch den der Polleurbach fließt.
Im Süden wurden die ersten Sterne sichtbar:
Im Westen kam der Jupiter im Dämmerungsbereich zum Vorschein:
Direkt rechts von der rechten Baumspitze ist Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel:
Oben rechts ist ein Teil des Sternbildes Orion.
Kahle Laubbäume im intensiven Dämmerungslicht:
Kurz vor 20 Uhr wurde der Himmel so dunkel, dass wir die Sterne vernünftig ablichten konnten. Im Westen gab es kräftige Lichtverschmutzung von der belgischen Autobahnbeleuchtung, die die Dunstschicht erhellte:
Man kann hier das Zodiakallicht als hellblauen Lichtstreifen vom einzelnen großen Laubbaum aus nach links oben erkennen. Diese astronomische Erscheinung entsteht durch die Streuung und Reflexion vom Sonnenlicht an einer Gas- und Staubwolke, die die Sonne umgibt. Das Zodiakallicht kann man in klaren Nächten nach der astronomischen Abenddämmerung im Westen bzw. vor der Morgendämmerung im Osten sehen.
Der Große Wagen mit 6 Minuten Belichtungszeit:
Über der Spitze der linken Fichte ist Sirius und über der Spitze der rechten Fichte ist das Zentrum von Orion und der Orionnebel:
Von links unten nach rechts oben ist ein Teil der Milchstraße.
Ich habe noch etwas höher fotografiert. Links unten sieht man wieder Sirius, dadrüber auf halber Höhe den ebenfalls sehr hellen Stern Prokyon und rechts auf gleicher Höhe sind die Plejaden, ein offener Sternhaufen. Der helle Stern oben links ist Pollux:
Bei ca. -2°C und strengem Nordostwind froren wir während der teils minutenlangen Belichtungen fast am Steg fest ;) Also haben wir unsere Sachen eingepackt und sind zurück gefahren. Auf der Rückfahrt waren wir noch bei Bodo Friedrich (eifelwetter.de) in Mützenich, um uns bei einem lecker Bierchen aufzuwärmen.
Hier ist Andys Bildbericht von der Tour!
Am 6. März bin ich nach dem Sonnenuntergang losgefahren, um Langzeitbelichtungen von den Sternen zu machen. Zuerst bin ich zum Merjebur gefahren und habe die Dämmerung hinter Imgenbroich bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt fotografiert:
Der Jupiter und die dünne Mondsichel:
Links ist Imgenbroich und rechts ist der Steling, der mit 658 Metern die höchste Erhebung in der Städteregion Aachen ist:
Ich bin nach Höfen gefahren, um Strichspuraufnahmen von den Sternen zu machen. Weil ich auf der Fahrt gesehen habe, dass der Mond bald über Monschau unterging, wollte ich diesen zuerst fotografieren. Ich fuhr weiter nach Rohren zur Bobbahn, damit ich den Monduntergang über der Monschauer Burg ablichten konnte:
Links neben dem Mond ging auch der Jupiter unter.
Gegen 20.16 Uhr ging der Mond dann unter:
Nach dem Monduntergang habe ich eine 2-minütige Strichspuraufnahme vom Orion gemacht:
Der blaue Schein um die beiden Sterne unten ist der Orionnebel, dies ist ein Emissionsnebel und eins der aktivsten Sterngeburtsstätten in der Nähe des Sonnensystems.
Danach habe ich ein Weitwinkelfoto nach Norden gemacht. Links unten ist die Monschauer Burg und daneben erstreckt sich Mützenich unterhalb vom Steling. Ganz rechts ist Imgenbroich:
Ganz oben halb rechts sieht man Cassiopeia, das "Himmels-W".
Ich bin auf die Wiesen von Wahlerscheid östlich von Höfen-Alzen gefahren. Dort bin ich an eine hohe Buche in der Nähe der B258 gefahren und habe die Kamera auf den Polarstern (Himmelsnordpol) und den großen Wagen gerichtet und 12 Minuten belichtet:
Da es mit -2°C schon sehr ungemütlich war, habe ich während der Belichtungszeit im Auto mit laufendem Motor und Heizung gewartet. Während der Aufnahme des Darkframes, die nochmal 12 Minuten dauerte, kam eine tolle Sternschnuppe ins Bildfeld, die beim Verglühen in mehrere Stücke zerbrach. Wenn ich die Aufnahme 12 Minuten später gemacht hätte, wäre sie auf dem Foto drauf gewesen ;)
Ich bin durch den Wahlerscheider Wald und durch Dreiborn auf den Modenhübel zwischen Vogelsang und Morsbach gefahren. Dort habe ich einer 4-minütigen Langzeitbelichtung das Sternbild Orion über dem Windpark Schöneseiffen abgelichtet:
Mitten auf dem Hügel ist ein Jägerhochsitz auf einem gesprengten Bunker. Diesen habe ich anschließend mit 6 Minuten Belichtungszeit fotografiert:
Ganz links unten ist der Ort Gemünd und das blaue Licht rechts am Horizont kommt irgendwo aus der Umgebung von Schleiden.
Auf der Rückfahrt bin ich nach Einruhr rein zum neuen Hotel Seemöwe direkt am Obersee gefahren. Als ich gerade das Stativ aufgebaut habe, wurde die Außenbeleuchtung abgeschaltet. Also bin ich reingegangen und habe einen Mitarbeiter gefragt, ob er die Beleuchtung für ein paar Minuten anmachen könne. Dies hat er freundlicherweise auch getan und ich konnte die schöne beleuchtete Fassade fotografieren:
Als ich gerade mit der Belichtungsreihe für das DRI fertig war, hat er die Beleuchtung schon wieder ausgeschaltet:
Hoffentlich haben euch meine ersten Frühlingsimpressionen von 2011 gefallen.
Gruß René