Sommer
19.-22.8.2010 Urlaub mit dem Wohnmobil an der französischen Côte d'Opale am Ärmelkanal - 2. Tag: Boulogne sur Mer, Deux Caps, Hardelot Plage und Équihen Plage
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- Erstellt: 09. April 2011
- Zuletzt aktualisiert: 14. Oktober 2016
- Geschrieben von René
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Für den zweiten Tag haben wir uns die Site de deux Caps (Gegend der beiden Kaps) der Côte d'Opale vorgenommen: Das Cap Gris-Nez und Cap Blanc-Nez zwischen Boulogne sur Mer und Calais. Die ganze Côte d'Opale und besonders die beiden Kaps waren im 2. Weltkrieg als Teil des Atlantikwalls hart umkämpft.Wir sind durch Boulogne auf einen Berg oberhalb vom Hafen gefahren. Dort befindet sich ein altes Munitionslager (La Poudrière) aus der Zeit Napoleons:
Am Horizont kann man die britische Felsküste durch die Schleierwolken und den Dunst erahnen. Die kürzeste Entfernung nach England ist knapp 50 km.
Auf einem Stein ist der Hinweistext über das Munitionslager:
Das Munitionslager wurde in der Zeit des Camp de Boulogne (das Lager der Grande Armee unter Napoléon Bonaparte) kurz nach deren Aufbruch zur Schlacht bei Austerlitz 1805 errichtet.
Ein Hinkelstein:
Der Hafen von Boulogne ist der größte Fischereihafen in Frankreich. Außerdem gibt es von hier aus eine Fährverbindung nach England (Dover). In der Bildmitte ist eine große Fähre:
Wir sind weiter zum Cap Gris-Nez ("Graue Nase") gefahren. Der Name kommt daher, weil das Gestein der Felsspitze grau ist im Gegensatz zum weißen Kreidefels des Cap Blanc-Nez ("Weiße Nase"). Auf dem 50 Meter hohen Gipfel ist ein Leuchturm und eine Radarstation:
Von hier aus wird der gesamte Schiffsverkehr durch den Ärmelkanal von Frankreich aus überwacht. Hier fängt auch die Straße von Dover an, also das schmalste Stück des Ärmelkanals. Bis nach Dover sind es 32 km Luftlinie.
Es war ziemlich windig, aber warm und man schmeckte richtig das Salz in der Luft.
Die Aussichtsplattform auf der Steilküste direkt über dem Meer war gut besucht:
Da die Fernsicht nicht so gut war, konnte man die englische Küste nicht klar sehen, aber wenigstens durch die Schleierwolken erahnen.
Von der Aussichtsplattform aus bin ich ein Stück nach Norden gegangen. Dort kann man die Bucht von Wissant und das Cap Blanc-Nez sehen:
Wir sind zum Cap Blanc-Nez gefahren und haben dort Mittag gegessen. Frisch gestärkt bin ich losgegangen, um Fotos und Videos vom Kap zu machen. Die Rue Départmentale 940 an der Küste entlang Richtung Calais:
Für die Engländer stehen in der ganzen Gegend um Calais "Keep Right"-Schilder.
Das Kap und der Obelisk von der Straße aus:
Überall auf dem Kap zeugen immer noch Bombeneinschlagskrater vom 2. Weltkrieg.
Der Blick nach Süden:
Im Tal liegt der Ort Escalles und rechts am Horizont ist die Bucht von Wissant und das Cap Gris-Nez.
Dann bin ich zum Obelisk auf dem 134 Meter hohen Gipfel gegangen:
Der Obelisk ist der Dover Patrol gewidmet, das ist eine Einheit der Royal Navy, die im ersten Weltkrieg die Straße von Dover gegen die Deutsche Marine verteidigt hat.
Ich bin am Obelisk runter gegangen und habe ihn von unten fotografiert:
Unterhalb vom Obelisk ist ein alter Bunker aus dem 2. Weltkrieg.
Die Wolken rollten sich förmlich über das Kap. Davon gibt es auch eine Zeitrafferaufnahme im Urlaubsvideo.
Dort eröffnet sich ein toller Blick über die Bucht von Wissant und über das opalfarbene Meer:
Diese Färung des Meeres ist namensgebend für die Côte d'Opale.
Überall auf dem Cap sind Teppiche von gelben Blumen, wahrscheinlich wilder Kohl (Brassica oleracea):
Die breiten Trampelpfade entlang der Küstenlinie nach Süden:
Ich bin direkt an die Kante der Kreidefelsen gegangen. Auf einem Vorsprung unterhalb von mir saß eine Möwe:
Die gelben Blumen sind Sonnenröschen (Helianthemum).
Viele Möwen segelten im Aufwind vor den Felsen:
Die Aussicht auf den Strand unterhalb der hohen Felswand:
Ich bin den Trampelpfad runter gegangen und habe noch ein letztes Foto vom Kap gemacht:
Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil habe ich den Blick auf Sangatte (links unterhalb vom See) und auf Calais (rechts) fotografiert:
Calais ist die größte Stadt des Départments 62 (Pas-de-Calais) und neben Boulogne der wichtigste Hafen für den Fährverkehr nach England. Von hier aus vor Calais (in Coquelles) befindet sich das französische Portal des Eurotunnels unter den Ärmelkanal nach Folkestone bei Dover.
Wir sind wieder auf den Stellplatz in Équihen Plage gefahren und haben dort eine längere Pause gemacht. Paraglider nutzten den Aufwind an der Steilküste aus:
Wir sind weiter nach Hardelot Plage gefahren, wo wir auch die Nacht verbringen wollten. Dort ist die Küste flach im Gegensatz zu Équihen Plage:
Der Ort wird umschlossen von den Dunes d'Ecault. Das ist eine weitläufige Dünenlandschaft zwischen Équihen Plage und Le Touquet.
Der Himmel war locker bewölkt und vom Meer aus zogen lange Wolkenbänder nach Osten.
Zwischen dem Ort und dem Anfang der Dünen mündet ein Bach ins Meer:
Die tiefstehende Sonne zauberte schöne Farbkontraste in die Wolkenbänder:
Nach dem unspektakulären Sonnenuntergang gingen die Lichter im Ort an und spiegelten sich im Priel vor der Strandpromenade:
Die Flut füllte das Priel langsam und zauberte die Streifen in die Wasseroberfläche.
Die Lichter von Équihen Plage und Boulogne färbten die Wolken im Norden orange:
Nach diesem tollen Farbenschauspiel bin ich zurück zum Wohnmobil gegangen und habe erst einmal mein etwas im Sand versunkenes Stativ sauber gemacht ;) Dann haben wir den Abend mit einem Gläschen Rotwein und Tarte au Flan genossen.