Sommer
19.-22.8.2010 Urlaub mit dem Wohnmobil an der französischen Côte d'Opale am Ärmelkanal
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- Erstellt: 09. April 2011
- Zuletzt aktualisiert: 14. Oktober 2016
- Geschrieben von René
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Inhaltsverzeichnis vom Urlaubsbericht
Wir sind gegen 6.30 losgefahren und haben hinter Lammersdorf am Kämpchen direkt einen kleinen Stopp gemacht, um den Sonnenaufgang zu fotografieren:
Dann mussten wir noch nach Aachen. Dort sind wir am frühen Vormittag auf die Autobahn gefahren. Direkt vor Lüttich haben wir uns spontan entschieden, in die Stadt rein zum neuen Bahnhof Guillemins zu fahren. Dort habe ich eine Fototour gemacht:
Die Fotos gibt es in einem eigenen Bildbericht!
Nach ungefähr einer Stunde war ich fertig und wir sind an der Maas entlang nach Seraing gefahren. Dort habe ich Fotos von der Kokerei Cockerill-Sambre beim Ablöschen vom Koks gemacht:
Eine der beiden Koksofenbatterien beim Ablöschen:
Von dort aus sind wir wieder auf die Autobahn nach Westen gefahren. In Mons haben wir Mittagspause gemacht und haben uns in einer Frittenbude Fritten geholt. Die Portionen waren so groß, dass noch jeweils locker die Hälfte übrig blieb, nachdem wir uns pappsatt gegessen haben :P
Nach der Mittagspause sind wir nach Équihen Plage an der Côte d'Opale gefahren. Beim Bäcker haben wir uns noch eine Tarte au Flan avec Prunes (Puddingkuchen mit Pflaumen) geholt, das ist eine leckere regionale Spezialität. Dann sind wir auf den Stellplatz direkt an der Felsküste gefahren.
Nach einem kleinen Päuschen habe ich eine Fototour am Meer gemacht. Die Aussicht auf das Meer vom Stellplatz aus:
Auf einem Trampelpfad bin ich entlang der Felsküste gegangen. In einer kleinen Bucht ist ein Sandstrand:
Der Blick zurück:
Ein Sechsfleck-Widderchen auf Distelblüten:
Ein Stück weiter eröffnete sich der Blick auf einen langen Küstenstreifen nach Süden:
Der nächste Küstenort mit Hochhäusern ist Hardelot Plage, dahinter ist Le Touquet und dahinter verschwindet die Küste der Normandie im Dunst.
Ein Stück weiter ist eine Motocross-Strecke:
Große Felsen sind direkt an der Küste:
An einer Schleierwolke gab es eine rechte Nebensonne:
Möwen über dem Meer:
Ich bin über die Felsen ans Meer geklettert und habe dort ein paar Fotos gemacht:
Die Sonne ging bald unter und der Halbmond ging im Süden auf:
Die untergehende Sonne mit einer linken Nebensonne:
Das Sonnenlicht war schon rötlich:
Um den Untergang zu fotografieren, bin ich auf den Sandstrand in der kleinen Bucht gegangen:
Und schon ist die Sonne hinter der Wolkendecke über dem Meer untergegangen:
Nach dem schönen Sonnenuntergang neigte sich der erste Urlaubstag schon dem Ende zu.
Für den zweiten Tag haben wir uns die Site de deux Caps (Gegend der beiden Kaps) der Côte d'Opale vorgenommen: Das Cap Gris-Nez und Cap Blanc-Nez zwischen Boulogne sur Mer und Calais. Die ganze Côte d'Opale und besonders die beiden Kaps waren im 2. Weltkrieg als Teil des Atlantikwalls hart umkämpft.
Wir sind durch Boulogne auf einen Berg oberhalb vom Hafen gefahren. Dort befindet sich ein altes Munitionslager (La Poudrière) aus der Zeit Napoleons:
Am Horizont kann man die britische Felsküste durch die Schleierwolken und den Dunst erahnen. Die kürzeste Entfernung nach England ist knapp 50 km.
Auf einem Stein ist der Hinweistext über das Munitionslager:
Das Munitionslager wurde in der Zeit des Camp de Boulogne (das Lager der Grande Armee unter Napoléon Bonaparte) kurz nach deren Aufbruch zur Schlacht bei Austerlitz 1805 errichtet.
Ein Hinkelstein:
Der Hafen von Boulogne ist der größte Fischereihafen in Frankreich. Außerdem gibt es von hier aus eine Fährverbindung nach England (Dover). In der Bildmitte ist eine große Fähre:
Wir sind weiter zum Cap Gris-Nez ("Graue Nase") gefahren. Der Name kommt daher, weil das Gestein der Felsspitze grau ist im Gegensatz zum weißen Kreidefels des Cap Blanc-Nez ("Weiße Nase"). Auf dem 50 Meter hohen Gipfel ist ein Leuchturm und eine Radarstation:
Von hier aus wird der gesamte Schiffsverkehr durch den Ärmelkanal von Frankreich aus überwacht. Hier fängt auch die Straße von Dover an, also das schmalste Stück des Ärmelkanals. Bis nach Dover sind es 32 km Luftlinie.
Es war ziemlich windig, aber warm und man schmeckte richtig das Salz in der Luft.
Die Aussichtsplattform auf der Steilküste direkt über dem Meer war gut besucht:
Da die Fernsicht nicht so gut war, konnte man die englische Küste nicht klar sehen, aber wenigstens durch die Schleierwolken erahnen.
Von der Aussichtsplattform aus bin ich ein Stück nach Norden gegangen. Dort kann man die Bucht von Wissant und das Cap Blanc-Nez sehen:
Wir sind zum Cap Blanc-Nez gefahren und haben dort Mittag gegessen. Frisch gestärkt bin ich losgegangen, um Fotos und Videos vom Kap zu machen. Die Rue Départmentale 940 an der Küste entlang Richtung Calais:
Für die Engländer stehen in der ganzen Gegend um Calais "Keep Right"-Schilder.
Das Kap und der Obelisk von der Straße aus:
Überall auf dem Kap zeugen immer noch Bombeneinschlagskrater vom 2. Weltkrieg.
Der Blick nach Süden:
Im Tal liegt der Ort Escalles und rechts am Horizont ist die Bucht von Wissant und das Cap Gris-Nez.
Dann bin ich zum Obelisk auf dem 134 Meter hohen Gipfel gegangen:
Der Obelisk ist der Dover Patrol gewidmet, das ist eine Einheit der Royal Navy, die im ersten Weltkrieg die Straße von Dover gegen die Deutsche Marine verteidigt hat.
Ich bin am Obelisk runter gegangen und habe ihn von unten fotografiert:
Unterhalb vom Obelisk ist ein alter Bunker aus dem 2. Weltkrieg.
Die Wolken rollten sich förmlich über das Kap. Davon gibt es auch eine Zeitrafferaufnahme im Urlaubsvideo.
Dort eröffnet sich ein toller Blick über die Bucht von Wissant und über das opalfarbene Meer:
Diese Färung des Meeres ist namensgebend für die Côte d'Opale.
Überall auf dem Cap sind Teppiche von gelben Blumen, wahrscheinlich wilder Kohl (Brassica oleracea):
Die breiten Trampelpfade entlang der Küstenlinie nach Süden:
Ich bin direkt an die Kante der Kreidefelsen gegangen. Auf einem Vorsprung unterhalb von mir saß eine Möwe:
Die gelben Blumen sind Sonnenröschen (Helianthemum).
Viele Möwen segelten im Aufwind vor den Felsen:
Die Aussicht auf den Strand unterhalb der hohen Felswand:
Ich bin den Trampelpfad runter gegangen und habe noch ein letztes Foto vom Kap gemacht:
Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil habe ich den Blick auf Sangatte (links unterhalb vom See) und auf Calais (rechts) fotografiert:
Calais ist die größte Stadt des Départments 62 (Pas-de-Calais) und neben Boulogne der wichtigste Hafen für den Fährverkehr nach England. Von hier aus vor Calais (in Coquelles) befindet sich das französische Portal des Eurotunnels unter den Ärmelkanal nach Folkestone bei Dover.
Wir sind wieder auf den Stellplatz in Équihen Plage gefahren und haben dort eine längere Pause gemacht. Paraglider nutzten den Aufwind an der Steilküste aus:
Wir sind weiter nach Hardelot Plage gefahren, wo wir auch die Nacht verbringen wollten. Dort ist die Küste flach im Gegensatz zu Équihen Plage:
Der Ort wird umschlossen von den Dunes d'Ecault. Das ist eine weitläufige Dünenlandschaft zwischen Équihen Plage und Le Touquet.
Der Himmel war locker bewölkt und vom Meer aus zogen lange Wolkenbänder nach Osten.
Zwischen dem Ort und dem Anfang der Dünen mündet ein Bach ins Meer:
Die tiefstehende Sonne zauberte schöne Farbkontraste in die Wolkenbänder:
Nach dem unspektakulären Sonnenuntergang gingen die Lichter im Ort an und spiegelten sich im Priel vor der Strandpromenade:
Die Flut füllte das Priel langsam und zauberte die Streifen in die Wasseroberfläche.
Die Lichter von Équihen Plage und Boulogne färbten die Wolken im Norden orange:
Nach diesem tollen Farbenschauspiel bin ich zurück zum Wohnmobil gegangen und habe erst einmal mein etwas im Sand versunkenes Stativ sauber gemacht ;) Dann haben wir den Abend mit einem Gläschen Rotwein und Tarte au Flan genossen.
Am dritten Tag sind wir morgens nach Le Tréport losgefahren. Dabei sind wir durch Saint-Valery-sur-Somme gefahren, das ist eine malerische Hafenstadt an der Mündung der Somme, aber touristisch geprägt und sehr voll. Deshalb sind wir nur durchgefahren. Hier ist die südliche Grenze der Côte d'Opale.
Am Mittag kamen wir in Le Tréport an und sind auf die Kreidefelsen oberhalb von der Innenstadt gefahren. Dort haben wir Crêpes zum Mittagessen gemacht und nach einer kleinen Pause bin ich losgegangen. Von den ca. 80 Meter hohen Kreisefelsen hat man einen schönen Blick auf den Strand und die Hafeneinfahrt:
Hier mündet der Küstenfluss Bresle ins Meer.
Der Strand unter mir:
Auf den Kreidefelsen ist die Bergstation der Funiculaire, einer Standseilbahn durch den Fels zur Innenstadt von Le Tréport. Da locker zwei Busladungen Leute an der Funiculaire warteten, bin ich die Treppen runter gegangen. Vom Anfang der Treppe aus kann man die Innenstadt und den ganzen Hafen sehen:
Auf dem Weg zum Hafen bin ich durch eine Gasse gegangen. Dort ist mir die Aufschrift eines Hauses aufgefallen:
"Cinema - Kursaal - Theatre" steht auf der Fassade. Dies ist wahrscheinlich ein Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg.
Die belebte Straße an der Hafenausfahrt:
Ich bin über die Schleuse und auf der anderen Seite ein Stück zur Hafenausfahrt gegangen. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf die Altstadt und auf die Kirche Saint Jacques:
Die Funiculaire (Standseilbahn) führt durch die Kreidefelsen nach oben:
Der Strand von Mers-les-Bains gegenüber von Le Tréport:
Möwen und Angler auf dem Steg an der nördlichen Kaimauer:
Ich bin wieder über die Schleuse gegangen. Von der Schleuse aus landeinwärts ist der Fischereihafen:
Angelruten und Jetskis an der Hafeneinfahrt:
Ein großer Sprung über eine Welle:
Von der südlichen Kaimauer aus habe ich den Kiesstrand fotografiert:
Eine alte Glocke und ein Nebelhorn am Leuchtturm:
Die Kreidefelsen nach Norden:
Nach dem abenteuerlichen Ritt über die Wellen ist der Jetski-Fahrer wieder etwas gemütlicher in den Hafen gefahren:
Viele Touristen waren auf der Kaimauer:
Der belebte Kiesstrand in der Nähe der Kaimauer:
Die weißen Kreidefelsen bildeten einen schönen Kontrast zum blauen Himmel:
Ich habe mich langsam auf den Rückweg gemacht und bin zur Funiculaire gegangen:
Genauso wie oben war an der Basisstation eine lange Schlange:
Ein Hinweisschild erzählt die Geschichte der Funiculaire:
Gegen 17 Uhr war ich wieder im Wohnmobil und nach einer kleinen Pause sind wir an der Küste entlang nach Criel sur Mer an den Strand (Criel-Plage) auf einen Stellplatz gefahren. Dieser Ort liegt größtenteils im Tal und ist links und rechts von Kreidefelsen umschlossen. Bei langsam ansteigender Flut bin ich auf die felsige Küste gegangen und habe die Kreidefelsen im Abendlicht fotografiert:
Ein Fischkutter auf dem Meer:
Und schon ging die Sonne über dem Meer unter:
In der blauen Stunde habe ich den Ort auf den Kreidefelsen fotografiert:
Und ein letztes Foto in Richtung der untergegangenen Sonne:
Und schon war die letzte Nacht vom Kurzurlaub gekommen. Es war schön, mit dem Meeresrauschen im Ohr einzuschlafen.
Am letzten Morgen sind wir bei bedecktem Himmel in die Ortsmitte von Criel sur Mer gefahren und haben uns bei einem Bäcker wie jeden Morgen Croissants und Baguette geholt. Gefrühstückt haben wir auf dem Platz vor dem Manoir de Briançon. Dies ist ein Gut aus dem Jahr 1695, wo heute die Stadtverwaltung von Criel untergebracht ist:
Auf der Rückfahrt haben wir in Saint Amand les Eaux (15 km vor der belgischen Grenze) Mittagspause gemacht. Nach dem Mittagessen bin ich in die Altstadt gegangen. Dort habe ich die ehemalige Abtei mit dem Turm der Abteikirche fotografiert:
Auf der Rückfahrt über die belgische Autobahn riss die einheitliche graue Wolkendecke immer mehr auf und es kamen einzelne konvektive Quellwolken zum Vorschein. Zwischen Namur und Huy kamen wir in einen kräftigen gewittrigen Schauer. Vor Lüttich war der Schauer zu Ende und am Lütticher Flughafen habe ich die Ostseite der Zelle gegen 16.30 während der Fahrt fotografiert:
Links von der Bahnlinie hinter dem Industriegebiet ist eine Wallcloud. An derselben Zelle mit Wallcloud war Erik Dirksen gegen 18 Uhr am Tagebau Inden dran.
Für diesen Tag hat ESTOFEX Level 1 für Nordfrankreich, BeNeLux und Deutschland gegeben, in diesem Gebiet waren einige kräftige Gewitterzellen und auch Superzellen unterwegs.
Der Eisschirm der abziehenden Zelle:
Gegen 17.30 kamen wir zu Hause an. Der Urlaub war richtig erholsam, hat uns Spaß gemacht und wir haben viele schöne Landschaften und Orte gesehen. Ich hoffe, dass euch auch der Bildbericht gefallen hat.
Gruß René