Frühling
27.4.-2.6.2015 Gewitterjagd in der Tornado Alley in den USA
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- Erstellt: 26. April 2015
- Zuletzt aktualisiert: 06. November 2017
- Geschrieben von René
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Am 27. April ging es in aller Herrgottsfrühe los nach Frankfurt, von dort aus sind wir mit insgesamt 5 Stormchasern aus der Eifel (Andy Holz und ich) und aus Süddeutschland (Andreas Hägele, Andreas Feichtmeier und Daniel Eggert) nach Dallas in Texas geflogen, um von dort mit einem Mietwagen in die Tornado Alley aufzubrechen. Wir hatten dort fünf Wochen fast nonstop Gewitter, dabei auch einige geniale Leckerbissen und pure Abenteuer. Der Spaß im Team kam natürlich auch nicht zu kurz :) Wir sind insgesamt knapp 17.000 km gefahren und ich habe ca. 2500 Fotos gemacht.
Nach und nach werde ich den Bildbericht komplettieren, also lohnt es sich, ab und zu vorbeizuschauen!
Ich mit unserem Chasingauto in West-Texas:
Ein Gruppenfoto vom Team bei der HP-Superzelle in West-Texas am 18.5.:
Von links nach rechts: René Pelzer, Andreas Feichtmeier, Andreas Hägele, Daniel Eggert und Andy Holz
Am Montag (27.4.) um 7.30 ist unser erster Flug von Frankfurt nach London mit einem Airbus A319 gestartet. Trübes Wetter in Deutschland nach dem Start:
Ungefähr 50 Minuten später haben wir die Wolkendecke durchbrochen...
...und in England gab es schönsten Sonnenschein. Bei der Landung in London Heathrow:
Während der 3 Stunden Aufenthalt bis zum Weiterflug haben wir es uns in einem Pub im Flughafen gemütlich gemacht:
Kurz vor dem Abflug hat die Airline noch die Maschine getauscht, weil die ursprüngliche Boeing 777 irgend einen Defekt hatte. Also sind wir mit einer etwas abgerockten 777 geflogen ;)
Nach einer knappen Stunde Warten konnten wir auf der einzigen Startbahn von Heathrow auch endlich starten und der Pilot gab Vollgas auf der Startbahn. Schon in ungefähr 100 Metern höhe war eine ganze Reihe Schönwetterwolken. Beim Durchfliegen dieser Wolken gab es mittelstarke Turbulenzen, die die Piloten zum Glück abfangen konnten...
Auf Reiseflughöhe gab es ab und zu leichte Turbulenzen, sodass die Maschine plötzlich ein paar hundert Meter abgesackt ist. Jesdes Mal wurde die Maschine mit Vollgas auf die ursprüngliche Höhe zurückgeholt.
Der Flug nach Dallas in einer Boeing 777 ging über Nordirland, südlich vorbei an Island, über die Südspitze von Grönland:
...und weiter über Nordostkanada und die Großen Seen nach Dallas. Dort gab es bei schwülen 20°C normalen Landregen, der bei uns schon einem stärkeren Gewitterschauer entspricht. Gegen 17 Uhr sind wir gelandet und nachdem wir die Einreiseformalitäten durchlaufen haben, holten wir den Mietwagen ab und fuhren Richtung Denton. Vor dem Sonnenuntergang kam die Sonne zum Vorschein und sorgte für einen schönen Regenbogen:
Nachdem wir unsere Motelzimmer in Denton bezogen haben, waren wir erst einmal stilecht im Walmart einkaufen und in einer Burgerbude neben dem Motel Burger essen. Weil wir schon seit Sonntag auf den Beinen waren, haben wir natürlich super geschlafen, nachdem wir einen chilligen Abend hatten :)
Den Dienstag (28.4.) haben wir ruhig angehen lassen. Die meiste Zeit waren wir im Motel und mittags sind wir natürlich wieder Burger essen gefahren ;) Auf dem Parkplatz vom Outback Steakhouse habe ich erstmal unser Schlachtschiff fotografiert:
Die australischen Burger haben super geschmeckt :)
Und auch diesen Tag haben wir gemütlich ausklingen lassen.
Am Mittwoch (29.4.) sind wir immer noch im Motel geblieben und haben unser Chasingfahrzeug mit der nötigen Technik und den Aufklebern ausgestattet:
Am Nachmittag waren wir einkaufen und haben es uns wieder im Motel gemütlich gemacht. Diesmal ging es ziemlich zeitig ins Bett, weil uns am nächsten Tag eine lange Fahrt bevorstand.
Am Donnerstag (30.4.) sind wir ca. 1000 km durch Oklahoma City und das Texas Panhandle nach Süd-Colorado gefahren, weil es am Freitag in dieser Region die erste Gewitterlage geben soll. Hier sind ein paar Eindrücke von der langen Fahrt:
Das Cockpit mit der ganzen Technik für die Gewitterjagd:
Das bekannte Steakhouse "Big Texan", wo wir sicher noch das ein oder andere Mal Station machen werden:
Die Untergehende Sonne in den Grasslands im westlichen Texas Panhandle:
Der Sonnenuntergang in New Mexico:
Gegen 22 Uhr (Mountain Time) kamen wir etwas erschöpft von der langen Fahrt in unserem Motel im Südosten von Colorado an.
Am Freitag (1.5.) stand das erste Chasing an, das war eine gute Gelegenheit , um die Technik im Auto und die Zusammenarbeit im Team zu testen. Zuerst ging es vorbei an den schneebedeckten Gipfeln der Rocky Mountains nach Norden, wo schon orographische Quellungen hochgingen:
Nach dem Einkaufen in Pueblo brachen wir zu unserem allerersten Chasing in den USA auf, das aber nicht sehr erfolgreich war:
Mammaten über Pueblo:
Nach etwas Fahrt durch teilweise sterbende Gewitter gab es eine eher unscheinbare Aufwindstruktur:
Samstag, der 2. Mai war der richtige Anfang der Chasingreise, an diesem Tag gab es nämlich das erste erfolgreiche Chasing mit einer fotogenen Wallcloud in Ost-Colorado, die sich später im schönsten Abendlicht präsentierte.
Unser Chasingauto, als wir noch einige Kilometer von der Gewitterzelle entfernt waren:
Direkt vor dem Gewitter konnten wir die Wallcloud gut erkennen. Diese bildete sich immer besser aus:
Die ganze Multizelle im Überblick:
Chaser in Aktion:
Bald mussten wir auch schon einige Kilometer nach Südosten ausweichen. Dort waren die Aufwindstrukturen kaum erkennbar, weil vorlaufende Bewölkung die Sicht behinderte:
Noch ein paar Kilometer weiter südlich war die Wallcloud wieder erkennbar, ebenso konnte man ein Inflow Band erkennen, das von vorne in die Wallcloud herein lief:
Weil die Blitze immer näher kamen und die Stromleitungen über uns bedrohlich knacksten, sind wir weiter nach Süden ausgewichen. Dort wurde die Wallcloud in das wunderschöne Abendlicht getaucht und die Strukturen waren wie in Stein gemeißelt:
Die Zelle mit Outflow und Staubsturm links, der Wallcloud in der Mitte und dem Inflow Band rechts:
Einen Blitz habe ich auch erwischt:
Schon mussten wir wieder weiter, auch weil der Staubsturm immer näher kam. Wir sind durch Lamar gefahren und haben östlich vom Ort wieder Position bezogen, wo wir die Böenfront mitsamt Whalesmouth vor uns hatten:
Auch hier ereilte uns ein kräftiger Staubsturm, sodass die Sicht auf ein paar hundert Meter sank. Die Gewitterzelle schwächte sich langsam ab und wir sind durch sie durch auf die Rückseite gefahren. Da konnten wir noch einige Blitze wie diesen fotografieren:
Nach der Nacht im Motel in Lamar (Ost-Colorado) sind wir am Sonntag, den 3.5. ein Stück nach Osten nach Südwest-Kansas gefahren, um dort die Gewitter an der Dryline abzufangen. Etwas östlich von uns gingen ein paar kräftige Quellungen an der Dryline hoch und ca. 80 km südwestlich von uns entwickelten sich schon Gewitterzellen, von denen wir die am besten aussehende nach einigem Abwarten auch angefahren haben.
Auf der Fahrt zu dieser Gewitterzelle sahen wir eine andere Zelle, die mal eben 80 km entfernt war, aber ziemlich nah aussah:
Direkt vor der Gewitterzelle sahen wir eine schwach ausgeprägte Böenfront:
Schon bald mussten wir wegen einem Staubsturm flüchten, der durch den Outflow ausgelöst wurde. Diesen konnten wir während der Fahrt nach Osten gut sehen:
Zwischendurch haben wir noch einmal angehalten, um die Zelle zu beobachten. Auch hier kam bald der Staubsturm:
Und wir haben auch schon vorher eine neue Zelle anvisiert, diese entwickelte sich prächtig:
Als wir uns vor diese gesetzt haben, standen wir vor einem schönen Aufwindteller mit rotierender, flacher Wallcloud:
Diese Zelle verleibte sich den Staubsturm von unserer ersten Zelle ein.
Diese Zelle schwächelte langsam und wir haben schonmal ein Motel nördlich in Oakley gebucht. Auf der Fahrt dahin entwickelten sich ein paar neue Zellen im schönsten Abendlicht und wir haben noch einen Stopp gemacht:
Noch ein paar Kilometer später ging dann eine richtig tolle Lightshow hinter einer für die Plains typischen Ölpumpe los:
Nachdem wir ins Motel eingecheckt haben, ging auch östlich davon eine richtig heftige Lightshow los:
Es hörte kaum mehr auf zu blitzen und die Blitzfrequenz war weit höher als 1 Blitz pro Sekunde. So eine Blitzfrequenz habe ich noch nie erlebt!
Die Gewitterlage am Montag, den 4.5. führte uns in die Mitte und den Osten von Kansas. Schon am frühen Nachmittag baute sich eine Schauerlinie bei Salina auf, die langsam blitzaktiv wurde, immer weiter anbaute und mehrere Wallclouds hatte. Diese Linie haben wir bis Junction City, also an den östlichen Rand der Plains verfolgt. Dort wird das Gelände ziemlich hügelig und teilweise bewaldet.
Etwas südlich von Salina haben wir die Gewitterlinie erreicht und ich habe ein Panorama von der ganzen Linie gemacht:
Wir sind ein paar Meilen nach Osten gefahren, um am interessanten Teil der Linie dran zu bleiben. Es bildeten sich an mehreren Stellen in der Linie Niederschlagskerne, die langsam zu einem großen zusammen gewachsen sind. In diesem Stadium habe ich ein paar Blitze erwischt:
Wir sind weiter direkt unter einen neuen Aufwind gefahren und dort habe ich noch einen Blitz in der Linie fotografiert:
Am neuen Aufwind bildete sich auch schnell ein Niederschlagskern, der ziemlich kompakt und kräftig war:
Wir haben die nun verclusternde Linie weiter nach Osten verfolgt und standen bei Junction City unter einer Rollcloud, die weit vor der eigentlichen Linie war:
Am Motel in Salina konnten wir nach dem Einchecken noch einige Blitze im großen nachfolgenden Niederschlagsbereich fotografieren:
Am Mittwoch, den 6. Mai stand nach einem Ruhetag die nächste interessante Gewitterlage an: Es waren verclusternde Gewitterzellen mit erhöhtem Tornadopotential von Kansas bis hoch nach Nebraska zu erwarten.
Wir sind nach Süden in die Nähe von Greensburg in den Bereich der besten atmosphärischen Bedingungen für Gewitter gefahren und haben dort das TIV mitsamt Begleitfahrzeug von Sean Casey gesehen und auch fotografiert:
Dann ging es zu den ersten Zellen in den Norden von Kansas. Dort gab es schnell ziehende Gewitterzellen mit Wallclouds. Die erste Wallcloud mit kleinem Funnel bei Homer:
Die nächste rotierende Wallcloud gab es ein Stückchen weiter nördlich:
Die Zelle hatte außerdem tolle Mammaten am Eisschirm zu bieten:
Kurz darauf bei der Fahrt weiter nach Norden gab es auch schon die nächste Wallcloud zu bewundern:
Wir folgten den verclusternden Zellen weiter nach Norden und hatten bei Concordia eine sehr tiefe Wallcloud, die sehr verdächtig aussah:
Die Zellen haben an diesem Tag sehr viel Niederschlag abgeladen, den der normalerweise trockene Boden nicht aufnehmen kann:
Bei Scandia haben wir einen kurzlebigen Rope-Tornado gesehen:
Dort in der Nähe sind wir an einer Rinderfarm vorbeigefahren, auf der ein anderer Tornado vorher gewütet hat. Dieser hat Wellblechdächer abgedeckt und einen Teil der Rinder getötet. Das sind eben die Schattenseiten der Gewitter in den Plains.
Der nächste Tag (Do., 7. Mai) konnte uns nur eine schicke Böenfront im nördlichen Oklahoma bei Ponca City im Tal des Arkansas River bieten. Dort ist der östliche Rand der Great Plains und die Landschaft wird dort immer bewaldeter und hügeliger. Wir konnten ein schönes Plätzchen auf einem Hügel finden, um die Böenfront zu fotografieren:
Als uns der Niederschlagskern erreicht hat, gab es mäßigen Starkregen und einen Naheinschlag, der max. 200 Meter weg war!
Am Freitag, 8. Mai war eine richtig krasse Lage, es gab in der Gegend von Seymour in Nord-Texas eine gigantische HP-Superzelle, an der viele Chaser dran waren:
Obwohl die Zelle noch ein paar Kilometer entfernt war, hat sie unaufhörlich kräftige Blitze auf die Erde gehauen, von denen manche nur ein paar hundert Meter von uns weg waren.
Wir haben uns auch noch ein bisschen näher heran getraut, mussten aber schnell wieder die Flucht antreten:
Wir sind vor der Zelle geblieben, die auf der trockenen Landschaft einen Staubsturm auslöste:
Wir haben uns noch einmal vor die Zelle gesetzt und sie auf uns zuziehen lassen, mittlerweile hatte sie eine tolle Shelfcloud:
Im Radar wurden teilweise mehrere Rotationszentren angezeigt und die Zelle war auch tornadobewarnt. Wir konnten aber keinen erkennen, dafür habe ich während der Fahrt direkt vor dem Niederschlagskern zufällig einen Blitz erwischt:
Nach dieser Fahrt an der Kante vom Niederschlagsbereich haben wir uns von der Zelle zurückgezogen, auch weil sie so langsam Auflösungserscheinungen hatte. Auf der Fahrt zum Hotel sind wir nach dem Sonnenuntergang noch an ein paar neuen Gewitterzellen vorbeigefahren, diese waren aber nicht sonderlich stark am blitzen.
Am 9. Mai blieben wir in der Region um Throckmorton und Graham. Es gab in der teilweise überschwemmten Landschaft ein paar LP- bzw. klassische Superzellen mit wunderschönen Quellungen, Funnels und einem Regenbogen. Das Sahnehäubchen obendrauf gab es abends mit einer wunderschönen Gewitterzelle mit Mammati im Abendlicht.
Am Nachmittag haben wir uns in Throckmorton beim Warten auf Auslöse bei schwülen 28°C totgeschwitzt. Gegen 15.30 löste es dann ein paar Kilometer südlich von uns aus, dabei gingen drei Zellen hoch, die um die Energie wetteiferten:
Die rechte Zelle hat nachher Anstalten gemacht, einen Tornado zu bilden, aber mehr als ein kleiner Funnel war nicht drin.
Zeit für ein Gruppenfoto an unserem fahrbaren Koloss war auch noch. Dieses gibt es wahlweise in fischig:
...oder in gerade ;)
Diese Zelle baute kräftig an, während sie weiter nach Osten zog und wir folgten ihr:
Nach anderthalb Stunden Verfolgung gab es auch einen Regenbogen:
Die Zelle zog durch Graham und östlich davon ging ihr die Puste aus, also quartierten wir uns in dieser Stadt ein und wir mussten leider feststellen, dass wir in einem Dry County waren...
Als es langsam dämmerte, waren noch nachfolgende Gewitterzellen unterwegs und zogen im Abendlicht ab. Dies haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind südlich aus der Stadt raus gefahren. Dort präsentierte uns das abziehende Gewitter wunderschöne Mammati im immer schöner werdenden Abendlicht:
Am nächsten Tag (10. Mai) kehrte mal etwas Ruhe in der Wetterküche ein. Um schwach gewittrige Schauer zu jagen, waren wir etwas in der Umgebung von Graham unterwegs. Allerdings waren diese Schauer nicht wirklich fotogen und wir haben einfach den kleinen Nachmittagsaufslug ohne Stress genossen :)
Am 11. Mai sind wir nach Amarillo im Texas Panhandle gefahren, weil dort in den nächsten Tagen gute Bedingungen für Gewitter herrschen sollen. Dort blieben wir bis zum 13. und konnten mal richtig ausspannen.
Allerdings mussten wir an diesem Tag (13. Mai) wieder runter nach West-Texas, weil nur dort gute Bedingungen für Gewitter herrschten.
Es bildeten sich ein paar vielversprechende Gewitterzellen bei Abilene, die wir angefahren haben:
Nach einem kleinen Standortwechsel erschienen auch auf einmal ein paar Kleinbusse der Chasingtour von Roger Hill und ich habe einen Blitz erwischt:
Wir sind noch ein Stück weiter gefahren, um die Zelle zu beobachten und es hat sich eine große Böenfront gebildet. Der rotierende Aufwind rechts war weiterhin vorhanden:
Die ganze Zelle noch einmal im Überblick, bevor sich die Zelle langsam abschwächte und wir die Segel strichen:
Nach der Jagd sind wir in die kleine Stadt Ballinger gefahren und haben uns eine leckere Pizza gegönnt :)
Der 14. Mai führte uns ins westliche Texas in die Ölfelder von Odessa, dort erwartete uns eine wunderschöne LP-Superzelle im Abendlicht, die uns nachher eine tolle Shelfcloud präsentierte.
Aber zuerst musste etwas Scheibenwischwasser nachgefüllt werden:
An einer Tankstelle warteten wir stundenlang in der schwülen Hitze, dass sich in der Wetterküche etwas tut. Also war Zeit für ein Foto von mir vor unserem holden Gefährt:
Am Abend tat sich endlich was bei Odessa, also nichts wie hin. Doch wir standen nur vor einer schwächelnden Zelle mit rotierender Wallcloud:
Diese warf allerdings ab und zu dicke positive Blitze und war daher nicht zu unterschätzen.
Wenig später kam dann "unsere" Zelle, dazu mussten wir noch einige Kilometer nach Westen fahren. Dort gab es dann eine tolle LP-Superzelle, die vorlaufend im Abendlicht eine wunderschöne Shelfcloud bildete:
Das Mutterschiff war fast über uns, also war es Zeit, abzuhauen:
Wir sind noch bis Lubbock gefahren, weil in den nächsten Tagen die Gewitterlagen eher im nördlichen Texas sein werden.
Am 16. Mai waren tornadische Gewitter östlich vom Texas Panhandle vorhergesagt und es gab sogar ein Moderate Risk mit einer Tornadowahrscheinlichkeit von 15%. Moderate Risk-Lagen sind oft schwer zu chasen, weil die Zellen meistens schnell ziehen und das ist gerade bei der hohen Tornadowahrscheinlichkeit nicht ganz ungefährlich. Wir hatten auch unsere Probleme damit.
Die Lage ging schon am Nachmittag im östlichen Texas Panhandle los und wir sahen einen großen Wedge-Tornado mit wahrscheinlichem Bodenkontakt:
Die Zellen schossen in die Höhe und bildeten die typischen Ambosse:
Knapp vor der Grenze zu Oklahoma sahen wir dann die vielversprechendste Zelle in einiger Entfernung:
Also nichts wie hin zu der Zelle in Richtung Elk City. Wir fuhren knapp südlich der Zelle durch die Stadt nach Osten und einen Ort weiter (Canute) sind wir von der Interstate abgefahren, damit wir nicht von einem möglichen Tornado erwischt werden. Durch das ausgedehnte Niederschlagsgebiet hätte man ihn nämlich nicht unbedingt sehen können. In Canute liefen schon die Tornadosirenen und viele Leute eilten zum öffentlichen Shelter. Direkt westlich vom Ort sahen wir sehr tiefe Wolkenbasen, wo vielleicht der Tornado hätte sein können:
Wir blieben für zwei Nächte in Canute und erholten uns etwas.
Erst am 18. Mai ging es wieder weit in den Süden von Texas in die Region um Monahans bzw. Fort Stockton. Dort bekamen wir eine gigantische klassische Superzelle zu sehen, die sich nachher in eine HP-Superzelle wandelte.
Schon weit vor dem riesigen Niederschlagskern hing der Himmel voller Mammaten und wir mussten vor dem Gefecht mit der Zelle die Scheiben putzen:
Auf einmal krachte ein paar Kilometer hinter uns ein positiver Blitz auf die Erde!
Wir sind vor der Zelle nach Süden runter gefahren und haben die bizarre und auch wunderschöne Wallcloud der Superzelle abgefangen:
Die Zelle blieb quasi auf der Stelle stehen und war daher leicht zu beobachten:
Mit etwas über 30°C war es sehr warm und außerdem wehte ein stürmischer Inflow in die Zelle. Dauergrollen gab es auch, also konnte man die Urgewalt mit allen Sinnen erleben.
Die Wallcloud wurde immer größer und die Zelle wandelte sich langsam in eine HP-Zelle:
Deshalb wurde sie auch outflow-dominant und es hat sich innerhalb von 30 Sekunden auf kühle 15°C abgekühlt. Es blieb sogar Zeit für ein Gruppenfoto mit Blitz:
Nachdem die Superzelle sich langsam zerlegt hat, haben wir zufällig Dennis Oswald und Heiko Wichmann am Straßenrand getroffen. Mit ihnen zusammen sind wir abends durch andere Gewitter inkl. Aquaplaning noch bis nach Andrews gefahren und haben dort unser Nachtlager aufgeschlagen. Bis zum 22. Mai sind wir in der Region geblieben und konnten uns wieder ein wenig erholen :)
Nach drei Tagen Erholung stand erst am 22. Mai wieder eine Gewitterlage an und diese führte uns natürlich wieder ein ganzes Stück nach Norden, nämlich in den Osten von Colorado.
Wir waren lange nicht die Einzigen, die von Amarillo in diese Richtung fuhren:
In Hugo östlich von Limon versammelten sich alle Chaser mit Rang und Namen:
Man sieht eine Chasing-Gruppe von Roger Hill, die Tornado Hunters aus Kanada mit ihrem orangen Pickup Truck, George Kourounis und Olivier Staiger hat sich versteckt ;)
Während diese noch posierten und Videos drehten, drehte eine bisher relativ schwache Zelle auf und wir hefteten uns alleine an sie. Dabei kamen wir auf dem Hagelteppich ein wenig ins Rutschen:
Dem Stinktier am Straßenrand gefiel der Hagel auch nicht wirklich ;)
Wir sind ein Stück nach Osten gefahren und hatten zuerst Hoffnung, dass sich die Zelle noch einmal regeneriert, aber sie schwächelte und ließ die Sonne durchlinsen:
Als wir alle im Auto saßen, kam ein furchtloses Kaninchen angehoppelt und machte sich am Löwenzahn direkt neben meiner Tür zu schaffen:
Wir ließen die Zelle ziehen und beobachteten noch ein paar Kilometer weiter östlich die Neubildungen östlich von uns vor der typischen Colorado-Landschaft:
Doch das Highlicht kam aus dem Westen, nämlich eine low topped supercell:
Man konnte fast sagen, dass die Wallcloud einsam auf weiter Flur stand...Genau wie wir beim Beobachten der selbigen.
Nach Sonnenuntergang bescherte uns eine neue Gewitterzelle noch ein eindrucksvolles, aber windiges Blitzfeuerwerk:
Am nächsten Tag (23. Mai) blieben wir in der Region in Ost-Colorado und stärkten uns mittags erstmal mit wahnsinnig leckeren Burgern im Kit Carson Trading Post:
Danach zog eine Gewitterlinie mit Shelfcloud auf, die wir natürlich jagen wollten. Dazu sind wir ein paar Kilometer nach Südwesten gefahren. Mit dabei waren mal wieder etliche andere Chaser, die auch in der Region geblieben sind. Zuerst bildeten sich zeitweise mehrere rotierende Aufwindbereiche:
Diese schlossen sich dann langsam zu einer Linie mit Shelfcloud zusammen. Um dieses Stadium zu beobachten, mussten wir noch etwas nach Südosten fahren:
Bei der Flucht vor der Linie mussten wir mal kurz genau drauf zu fahren:
Kurz vor der Grenze zu Kansas zerfiel die Linie und die Sonne kam auf der Rückseite wieder raus:
Den nächsten Tag, an dem es keine für uns sinnvollen Gewitter gab, nutzten wir, um wieder nach Wichita Falls im Norden von Texas zu fahren. Dort war der Wichita River stark über die Ufer getreten aufgrund der vielen Niederschläge in der letzten Zeit.
Am 25. Mai wurde für den Nordosten von Texas ein Moderate Risk mit großer Gefahr vor gefährlichen Sturmböen herausgegeben. Deshalb haben wir uns schon mittags auf den Weg gemacht. Aber leider war der Deckel viel zu schwach, sodass sich relativ früh am Tag ein Derecho (sehr breite Gewitterfront) mit vorlaufendem Niederschlag bildete. Dieses war nicht ganz ungefährlich, weil es eben die bewarnten Sturmböen und viele Blitzeinschläge gab. Und uns Chasern war die Front auch nicht gerade wohlgesonnen, denn es war im Grunde nur eine strukturlose, konvektive Matsche mit viel Wind und vielen Blitzen.
Immerhin ist mir ein Blitzfoto aus dem Auto vor der eigentlichen Front gelungen:
Als die Front uns erreicht hat, haben wir uns in einer Autowaschbox untergestellt und mussten ansehen, wie Äste und Gartenmöbel vom Wind umhergeweht wurden.
Wie wir aus dem Internet erfahren haben, hat der Hagel der Frau des Gewittertouranbieters Roger Hill alle Scheiben vom Kleinbus zerschlagen.
Auf der Rückfahrt nach Wichita Falls sahen wir den Eisschirm der abziehenden Front mit leichten Mammatenansätzen:
Als wir wieder zu unserem letzten Motel nach Wichita Falls gefahren sind, war der Wasserstand in den überschwemmten Gebieten am Wichita River noch nahezu unverändert.
Am Morgen vom 26.5. hatten wir nach dem Aufstehen in Wichita Falls zuerst mit einem platten Reifen zu kämpfen, aber zum Glück war direkt unterhalb vom Motel eine Reifenwerkstatt, wo das kleine Loch im Reifen geflickt werden konnte. Das war auch gut so, denn an dem Tag stand ein Slight Risk in einem Streifen von Mitteltexas bis östlich des Texas Panhandle auf dem Programm. Superzellen waren wahrscheinlich und es gab ein Tornadorisiko von 5%. Also haben wir uns auf die Piste aufgemacht. Der Wasserstand vom Wichita River ist über Nacht ein ganzes Stück gesunken. Wir sind zuerst ca. eine Stunde nach Norden nach Oklahoma reingefahren, weil sich dort eine aussichtsreiche Gewitterzelle gebildet hat. Diese hat sich aber wieder abgeschwächt, als wir da waren.
Südwestlich von Wichita Falls hat sich eine sehr aussichtsreiche Superzelle gebildet. Allerdings war sie schon zu weit weg, um die Südseite anzufahren. Die weitere Entwicklung kam uns sehr gelegen: Die Superzelle teilte sich (storm split) und der nördliche Teil entwickelte sich prächtig. So konnten wir diesen gemütlich von Norden her anfahren.
Also hätten wir uns den Ausflug nach Oklahoma sparen können ;) Südlich von Waurika ging es über die Grenze zwischen Oklahoma und Texas, die hier dem Red River folgt. Und der machte seinem Namen alle Ehre und führte außerdem Hochwasser:
Vor der Leftmover-Superzelle trauten wir unseren Augen nicht: wir standen vor einer riesigen Wallcloud mit großem Aufwindturm:
Und nochmal von einem anderen Standort als Einzelfoto:
Auf einmal fielen einzelne, ca. 5 cm große Hagelkörner vom Himmel und klatschten neben uns auf die Straße! Diese wurden aus dem Aufwindturm rausgeweht. Zum Glück wurden wir und unser Auto nicht getroffen, aber trotzdem war jetzt Eile angesagt, um etwas weiter weg zu kommen.
Und am nächsten Standpunkt wieder etwas weiter nördlich hatte die rotierende Wallcloud ihre schönste Phase:
Hier erkennt man schön den schraubenförmigen Aufwindturm, der auch barber pole (Frisierstab) oder Korkenzieher genannt wird.
Aber es dauerte nicht lange, bis der Aufwind outflow-dominant wurde und sich die Wallcloud in eine Shelfcloud umwandelte:
...und vom Aufwindturm war nichts mehr übrig:
Da in unserer Ecke die Luft so langsam raus war, haben wir uns auf den Rückweg nach Wichita Falls gemacht. Am westlichen Ende der Zelle gab es eine tolle Abendstimmung durch die tiefstehende Sonne dahinter:
In Wichita Falls angekommen gab es einen tollen Sonnenuntergang:
Wieder zurück am Motel gab es feinstes Abendlicht dank einer abziehenden Gewitterzelle:
Am Abend haben wir einen Chaser aus Kanada im Motel kennen gelernt und wir haben etwas gequatscht.
Der nächste Morgen (27.5.) verlief ohne platten Reifen :D, dafür aber mit der Aussicht auf tornadische Gewitterzellen. Es gab nämlich ein Enhanced Risk vom Texas Panhandle bis nach West-Kansas mit einer Tornadowahrscheinlichkeit von 5%. Zusammen mit Seb (dem kanadischen Chaser) sind wir bis nach Canadian östlich von Amarillo im Texas Panhandle gefahren, dort war die aussichtsreichste Gewitterzelle, die auch noch ortsfest war. Diese brachte einige Tornados hervor, von denen wir so gut wie alle beobachten konnten.
Schon auf der Hinfahrt konnten wir aus einiger Entfernung einen wahrscheinlichen kleinen Tornado an dieser Zelle sehen:
Als wir in der Kleinstadt angekommen sind, sah die Zelle schon sehr vielversprechen und interessant mit einem tollen Aufwindturm aus:
Direkt hat sich an der Basis im hinteren Bereich ein Funnel gebildet:
Wir sind etas nach Norden gefahren, um einen noch besseren Blick auf die Zelle zu kriegen, dessen Wallcloud sich gut vergrößert hat:
Anschließend sind wir durch den Ort geirrt auf der Suche nach einem besseren Standort, da gingen die Tornadosirenen los und viele Leute begaben sich in einen öffentlichen Tornadobunker. Wir konnten den großen Tornado leider nur durch die Bebauung erahnen:
Als wir bessere Sicht drauf hatten, konnten wir nohc den lehrbuchmäßigen rope out verfolgen:
Schon bald bildete sich wieder eine neue Wallcloud:
Wir sind wieder zu unserem ersten Beobachtungspunkt am Flugplatz gefahren, wo wir wieder einen Funnel oder womöglich Tornado beobachten konnten:
Die Zelle blieb immer noch an Ort und Stelle und haute ab und zu kräftige Blitzentladungen auf die Erde:
Langsam wurde die Zelle outflowdominant, was man an dieser whalesmouth-artigen Struktur erkennen konnte:
Wir haben uns langsam auf den Weg nach Amarillo gemacht, wo wir die Nacht verbringen wollten. Nur ein paar Kilometer von Canadian gab es eine andere Gewitterzelle mit hübscher Böenfront:
Noch etwas weiter bei Pampa gab es dieses hübsche Gewitter mit Amboss-Eisschirm im Abendlicht:
In der blauen Stunde hat eine neue Gewitterzelle tolle Wolkenblitze rausgehauen:
Wir wurden beim Fotografieren fast von den dicken und furchtlosen Mücken aufgefressen. Gut, dass wir Mückenabwehrspray dabei hatten...
Am nächsten Tag (28.5.) spielte die Musik wieder ein paar hundert Kilometer südwestlich, also mussten wir von Amarillo in die Gegend von Wichita Falls fahren. Angefangen hat der Gewittertag mit einer schicken HP-Superzelle bei Crowell westlich von Wichita Falls. Daraus wurde dann eine Gewitterlinie mit Bow Echo und wir haben uns Richtung Südosten immer wieder vor diese gesetzt.
Wir haben uns westlich von Crowell an ein Feld gestellt, um den Aufzug der HP-Superzelle mit tollen Aufwindturm und Böenfront zu fotografieren:
Im Ort hörten wir schon die Tornadosirenen und Reed Timmer war wohl auch nicht weit von uns weg.
Dann mussten wir vor der Zelle flüchten. Wir haben uns noch einmal vor die Zelle gesetzt, dabei wurde es auf der Fahrt schon etwas brenzlig, weil wir nah an die Zelle drankamen. Wir konnten aber einen sicheren Vorsprung rausfahren und haben die mittlerweile Gewitterlinie mit Shelfcloud auf der schnurgeraden Straße fotografiert:
Wir sind noch ein paar Kilometer weiter gefahren und konnten die prächtige Shelfcloud an einem Feld fotografieren:
Ein paar Kilometer vor uns gab es am Böenkragen einen Staubsturm:
Wir haben uns ein letztes Mal vor die Zelle gesetzt und endlich habe ich auch einen Blitz erwischt:
Leider neigte sich die Chasingtour langsam den Ende zu und wir wollten nicht mehr weit weg von Nord- bzw. Nordwest-Texas, also haben wir die Nacht wieder in Wichita Falls verbracht.
Der 29. Mai sollte unser letzter Chasingtag werden und dieser zog wirklich alle Register. Zuerst sind wir in die Grenzregion Texas / New Mexico gefahren, weil hier die besten Bedingungen für Gewitter waren. Es entstand eine kleine Gewitterlinie, von der wir die südlichste Superzelle ein Stück hinter der Grenze schon in New Mexico jagten. Diese brachte uns bis zum Abend tolle Anblicke. Zum Übernachten sind wir wieder ein paar Kilometer nach Texas reingefahren. Dort hatten wir dann beim Burger holen ein gigantisches Leuchten im Regen (zero order glow) beim Sonnenuntergang und einen Regenbogen dazu. Nach dem Sonnenuntergang konnten wir vom Motel aus noch ein paar Blitze beobachten.
So präsentierte sich die fotogene Superzelle mit exzellenter Sicht auf die Wallcloud und den Abwindbereich rechts:
Ein Selfie von der Truppe beim Fotografieren:
Wir hatten noch Gesellschaft von einem waschechten Alien-Spinner, dessen Auto hinten parkt :D
Wir haben die Zelle verfolgt und nach ein paar Kilometern noch einmal angehalten:
Noch ein paar Kilometer weiter hat sich von rechts ein tolles Inflow Band entwickelt:
Unser treues Chasingauto vor der Wallcloud:
Ein voriges Gewitter hat diesen Feldweg überschwemmt und in diesem reflektiert sich das tolle Licht, welches auch unsere Gewitterzelle anleuchtet:
Auf der Flucht vor dem Gewitter wurde die Lichtstimmung noch geiler:
Wir haben noch versucht, an die neu entstandene südlichste Zelle der Gewitterlinie zu kommen, aber es war hoffnungslos aufgrund der Entfernung und des dünnen Straßennetzes hier in New Mexico.
Also haben wir die Jagd abgebrochen und sind wieder nach Texas gefahren, um uns ein Motel zu suchen. Dieses fanden wir in Muleshoe knapp hinter der Grenze. Das nächste geniale Highlight des Tages wartete auf uns, als wir uns gerade im Ort Burger geholt haben: es gab einen genialen Regenbogen kurz vor dem Sonnenuntergang, welcher durch den Regen von unserer Gewitterlinie entstand:
Und so sah es in Richtung der untergehenden Sonne aus:
Diese atmosphärische Erscheinung nennt sich zero order glow, also im Prinzip ein Regenbogen 0. Ordnung. Hierbei findet keine Lichtbrechung an den Regentropfen statt, sondern eine Streuung, sodass hier der ganze Dämmerungshimmel gelb leuchtet.
Die Werbung für die Schnellimbisskette ist natürlich nicht beabsichtigt ;)
Als wir gerade wieder im Motel waren, gab es noch einen roten Regenbogen direkt beim Sonnenuntergang:
Und es gab noch ein paar Blitze, die in Antennenmasten ein paar Kilometer weiter eingeschlagen sind:
Wir waren alle ein wenig erschöpft, aber glücklich über diesen fulminanten letzten Gewittertag auf unserer langen Tour.
Am 30. Mai sind wir in Ruhe ohne Stress ein gutes Stück in Richtung Dallas gefahren. Wir haben die Nacht in Eastland ein paar hundert Kilometer vor Dallas verbracht. Direkt neben dem Motel waren wir bei einem guten mexikanischen Restaurant essen und danach gab es beim Sonnenuntergang eine wunderschöne Abendstimmung:
Auch die Gegendämmerung war nicht von schlechten Eltern:
Ungefähr am Mittag vom 31.5. kamen wir in unserem Motel in der Nähe von Dallas an und haben erst einmal eingecheckt. Nachdem wir die Buchung und Sitzplätze für den Rückflug klargemacht haben, sind wir losgefahren, um Dallas zu erkunden. Zuerst waren wir bei der berühmten GasMonkey Garage, bekannt aus der DMAX-Serie "Fast 'n' Loud". Anschließend sind wir in die Innenstadt von Dallas gefahren und haben dort superleckere Burger gegessen. Danach haben wir noch die sehenswerte Innenstadt mit ihren Hochhäusern erkundet.
Zuerst fuhren wir also zur GasMonkey Garage im Nordwesten der Stadt, um uns ein paar T-Shirts von den bekloppten Autoschraubern zu holen:
Der Hof vor der Werkstatt mit den üblichen Brems- und Burnout-Spuren:
Erst einmal fuhren wir zurück zum Motel und machten noch eine Pause. Dann ging es abends ohne große Fotoausrüstungen nur mit Kompaktkameras in die Innenstadt von Dallas. Zuerst haben wir uns auf einem Aussichtspunkt jenseits des überschwemmten Bettes vom Trinity River einen Überblick verschafft:
Dann haben wir mitten im Stadtkern geparkt. Der Comerica Tower ist mit 240 Metern Höhe das dritthöchste Hochhaus in Dallas:
Der Giant Eyeball vor dem 197 Meter hohen Thanksgiving Tower:
Rechts hinter der Glaspyramide ist das Fountain Place Building, welches 220 Meter hoch ist:
Der Blick in den Himmel:
Dann kam das kulinarische Highlight an diesem Abend: selbstgemachte und superleckere Burger in einer Art Sportsbar:
Auch nachts ist die Innenstadt ein toller Anblick - in der Mitte ist das grün beleuchtete höchste Hochhaus von Dallas, der 281 Meter hohe Bank of America Plaza:
Wieder der Comerica Tower mit dem Mond rechts daneben:
Nach diesem tollen und abwechslungsreichen Abend haben wir unsere Biervorräte vernichtet und hatten an diesem letzten Abend in den USA noch viel Spaß :)
Am frühen Nachmittag vom 1. Juni haben wir uns zum Flughafen Dallas/Fort Worth aufgemacht. Die Herrentoilette ist als Tornadobunker ausgebaut, was in dieser Region schon sinnvoll ist:
Als wir im Flugzeug saßen und auf den Abflug warteten, wurde über die Lautsprecher gesagt, dass die Flugroute zu unserem Zwischenstopp in Philadelphia wegen Gewittern im Nordosten der USA geändert werden muss und deshalb nachgetankt werden muss.
Um kurz vor 16 Uhr ging es dann mit etwas Verspätung mit einem Airbus A320 in die Luft:
Hier kann man gut die Überschwemmungen im Gebiet von Dallas erkennen:
Der Flughafen sieht aus der Höhe schon ziemlich klein aus, obwohl das Gelände riesig ist:
Beim Anflug auf Philadelphia kamen wir dann in ein großes gewittriges Regengebiet und wir konnten ein paar Blitze zucken sehen.
Der Flug hat statt ca. 2 Stunden dann eher 3 Stunden gedauert, sodass von der eigentlichen Stunde Umsteigezeit theoretisch nichts mehr übrig blieb. Als wir dann endlich gelandet sind, mussten wir ca. 2 km durch das lange Flughafengebäude zu unserem Gate rennen, um den Anschlussflug noch zu bekommen. Unsere Handgepäckskoffer lagen quasi schon waagerecht hinter uns in der Luft ;) Kurz nach uns wurde der Fluggassteig zugemacht. Als wir gerade im Flieger, einem Airbus A330, auf unseren Plätzen saßen, kam eine Durchsage, dass das Umladen unter anderem von unserem Gepäck unterbrochen werden musste, weil es wegen des gewittrigen Regens zu gefährlich auf dem Vorfeld wurde. Mit ungefähr einer Stunde Verspätung konnten wir dann immer noch im Regen und schon im Dunkeln starten. Der Pilot hat zwischendurch Vollgas gegeben und wir hatten zeitweise bis zu 150 km/h Rückenwind im Jetstream, sodass wir bis zu 1050 km/h über Boden geflogen sind.
Es gab einen tollen Sonnenaufgang irgendwo über dem Atlantik:
Wir konnten die Verspätung tatsächlich wieder aufholen und wir sind pünktlich in Frankfurt gegen 10 Uhr Ortszeit gelandet. Wir haben uns verabschiedet und Andy und ich sind mit dem Auto wieder in die Eifel gefahren. Ich konnte mich bis zum Abend halbwegs wachhalten und habe so dem Jetlag ein Schnippchen geschlagen :)
Die Tour hat uns sehr viel Spaß gemacht und für Andy Holz und mich ging ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Das wird aber sicher nicht die letzte USA-Chasingtour gewesen sein.
Ich hoffe, dass euch der lange Bericht von diesem besonderen Urlaub gefallen hat und ich euch die Schönheit der Gewitter in den USA näherbringen konnte.
Gruß René