Frühling
27.4.-2.6.2015 Gewitterjagd in der Tornado Alley in den USA - 26.5. Leftmover-Superzelle mit riesigem Aufwindturm bei Wichita Falls
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- Erstellt: 26. April 2015
- Zuletzt aktualisiert: 06. November 2017
- Geschrieben von René
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Am Morgen vom 26.5. hatten wir nach dem Aufstehen in Wichita Falls zuerst mit einem platten Reifen zu kämpfen, aber zum Glück war direkt unterhalb vom Motel eine Reifenwerkstatt, wo das kleine Loch im Reifen geflickt werden konnte. Das war auch gut so, denn an dem Tag stand ein Slight Risk in einem Streifen von Mitteltexas bis östlich des Texas Panhandle auf dem Programm. Superzellen waren wahrscheinlich und es gab ein Tornadorisiko von 5%. Also haben wir uns auf die Piste aufgemacht. Der Wasserstand vom Wichita River ist über Nacht ein ganzes Stück gesunken. Wir sind zuerst ca. eine Stunde nach Norden nach Oklahoma reingefahren, weil sich dort eine aussichtsreiche Gewitterzelle gebildet hat. Diese hat sich aber wieder abgeschwächt, als wir da waren.Südwestlich von Wichita Falls hat sich eine sehr aussichtsreiche Superzelle gebildet. Allerdings war sie schon zu weit weg, um die Südseite anzufahren. Die weitere Entwicklung kam uns sehr gelegen: Die Superzelle teilte sich (storm split) und der nördliche Teil entwickelte sich prächtig. So konnten wir diesen gemütlich von Norden her anfahren.
Also hätten wir uns den Ausflug nach Oklahoma sparen können ;) Südlich von Waurika ging es über die Grenze zwischen Oklahoma und Texas, die hier dem Red River folgt. Und der machte seinem Namen alle Ehre und führte außerdem Hochwasser:
Vor der Leftmover-Superzelle trauten wir unseren Augen nicht: wir standen vor einer riesigen Wallcloud mit großem Aufwindturm:
Und nochmal von einem anderen Standort als Einzelfoto:
Auf einmal fielen einzelne, ca. 5 cm große Hagelkörner vom Himmel und klatschten neben uns auf die Straße! Diese wurden aus dem Aufwindturm rausgeweht. Zum Glück wurden wir und unser Auto nicht getroffen, aber trotzdem war jetzt Eile angesagt, um etwas weiter weg zu kommen.
Und am nächsten Standpunkt wieder etwas weiter nördlich hatte die rotierende Wallcloud ihre schönste Phase:
Hier erkennt man schön den schraubenförmigen Aufwindturm, der auch barber pole (Frisierstab) oder Korkenzieher genannt wird.
Aber es dauerte nicht lange, bis der Aufwind outflow-dominant wurde und sich die Wallcloud in eine Shelfcloud umwandelte:
...und vom Aufwindturm war nichts mehr übrig:
Da in unserer Ecke die Luft so langsam raus war, haben wir uns auf den Rückweg nach Wichita Falls gemacht. Am westlichen Ende der Zelle gab es eine tolle Abendstimmung durch die tiefstehende Sonne dahinter:
In Wichita Falls angekommen gab es einen tollen Sonnenuntergang:
Wieder zurück am Motel gab es feinstes Abendlicht dank einer abziehenden Gewitterzelle:
Am Abend haben wir einen Chaser aus Kanada im Motel kennen gelernt und wir haben etwas gequatscht.