Sommer
17.-26.7.2018 Sommerliche Fotoreise in die Alpen: Dolomiten und Stubaital - 18.7. Spontaner Bergaufstieg in den Pragser Dolomiten und Abendstimmung am Pragser Wildsee
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- Erstellt: 26. August 2018
- Zuletzt aktualisiert: 07. August 2020
- Geschrieben von René
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In der ersten Nacht haben wir alle gut geschlafen und haben uns erstmal mit leckerem Speck mit Ei und italienischem Brot für den Tag gestärkt. Und diese Energie werden wir auch brauchen.
Die Aussicht aus dem Schlafzimmer ist schon wunderhübsch:
Wir haben es ruhig angehen lassen und wollten erst mal zum Pragser Wildsee. Gegen Mittag sind wir dahin aufgebrochen, um festzustellen, dass man in der Mittagszeit wegen Überfüllung bis 14.30 nicht dorthin durchfahren darf. Um die Zeit bis dahin totzuschlagen, sind wir einfach mal nach rechts wieder aus Prags rausgefahren. Dabei sind wir diese Landstraße bis ans Ende hoch gefahren. Dort war der Parkplatz Plätzwiese unterhalb vom Dürrenstein und wir sind wieder ein Stück zurück gefahren. Ein paar km unterhalb vom Parkplatz kam wohl vor nicht all zu langer Zeit eine Mure herunter, denn die Straße war nur provisorisch abgesichert.
Die Mure hat selbst Bäume umgehauen:
Das war Patricks und meine erste Erfahrung im Alpinwandern auf losem Grund mit unseren Stiefeln ;)
In Altprags haben wir uns mal an einen Abzweig gestellt und etwas fotografiert. Geradeaus ist links die Große Gaisl (3146 m) und rechts daneben die Kleine Gaisl (2857 m):
An letzterer ereignete sich 2016 der größte Bergsturz seit vielen Jahren in Südtirol, deshalb ist der rechte Hang auch so frisch rötlich.
Nun zu einer Ansicht, die uns unvorhergesehenerweise für die nächsten 6 Stunden beschäftigen sollte - links ist der Lungkofel (2280 m) und rhalb rechts der felsige Dürrenstein (2842 m):
Am Ende dieser Stichstraße war ein Wanderparkplatz auf ca. 1400 m Höhe. Von dort aus wollten wir eigentlich nur ein Stückchen den Berg hochgehen, um eben die Zeit bis nachmittags totzuschlagen. Je weiter wir kamen, desto schöner wurden die Aussichten und wir sind stückweise weiter gegangen. Immer wieder haben wir überlegt, umzukehren, doch wir sind immer weiter gestiegen.
Auf ca. 1580 Metern konnten wir schon die ca. 45 km entfernten Zillertaler Alpen erkennen:
Dann kamen wir an einen Gebirgsbach mit Geschiebesperren, wo wir uns herrlich erfrischen konnten - was nachher beim Abstieg auch vonnöten war:
Herrliche Blicke ins Tal:
Bis hier zogen sich teils mehrere Muren den Berg herunter, aber auf 1720 Metern sah eine Mure vom Dürrenstein aus schon enorm aus:
Immer wieder konnte man sich am Anblick der schönen Alpenblumen erfreuen - wie hier eine Flockenblume:
Orchideen wie das gefleckte Knabenkraut wachsen einfach am Wegesrand:
Und dann gibt es solche Holzskulpturen ;)
Der Weg wurde langsam enger - von der Serpentinenstraße ging es auf einen teils ziemlich steilen und immer schmaler werdenden Pfad.
Auch der Lungkofel war immer wieder zu sehen:
Eine hübsche, stattliche Türkenbundlilie:
Als wir im immer dichter scheinenden Wald aufgestiegen sind, haben wir wieder überlegt, umzukehren. Aber laut absteigenden Wanderern ist es nicht mehr weit bis oben, also haben wir durchgehalten. Und tatsächlich kamen bald ab ca. 1900 Metern herrliche Bergwiesen und es eröffneten sich auch herrliche Ausblicke.
Der Blick zum Großen Rosskopf (2560 m). Dahinter ist direkt der Pragser Wildsee:
Der Blick geht vorbei am Lungkofel ins Pustertal und am Horizont zu den Zillertaler Alpen:
Um 16.40 war es endlich vollbracht, wir sind auf dem 2099 Meter hohen Sarlridl angekommen, dies ist eine Scharte zwischen dem Dürrenstein und dem Sarlkofel. Der Anblick der Nordwand vom Dürrenstein ist schön majestätisch:
Dort oben habe ich ein 360°-Panorama gemacht und alle wichtigen Erhebungen und Orte markiert:
Das ganze gibt es auch in interaktiver Form (bitte Adobe Flash aktivieren/zulassen):
Mitte August 2016 gab es an der Kleinen Gaisl enorme Bergstürze, bei dem ca. 1 Million m³ Gestein von der Bergflanke abbrachen und sich in Lawinen in das Tal ergossen.
Tief unten im Pustertal liegt der Ort Welsberg-Taisten:
Wir sind froh, es bis hier geschafft zu haben :)
Weil wir nur wenig Wasser dabei hatten, wollten wir bald wieder absteigen, um an den tollen Bergbach zu kommen.
Die Glockenblumen haben mich zu Schärfespielchen verleitet:
Vor dem baldigen Abstieg habe ich noch ein Foto ins Tal gemacht:
Links am Horizont kann man die 85 km entfernten Stubaier Alpen erahnen, wo wir drei Tage später hingefahren sind.
Die Straßenabzweigung, von der das Unheil seinen Lauf nahm ;)
Der Lungkofel erhebt sich sehr dominant:
...um ein paar hundert Meter tiefer und weiter von links nicht mehr ganz so dominant auszusehen:
Nach einer Entspannungs- und Trinkpause am Bergbach ging es wieder zurück zum Auto, wo wir gegen 18.30 ankamen. Ein paar Stunden später als geplant sind wir endlich zum Pragser Wildsee gekommen und dies noch rechtzeitig zum nahenden Alpenglühen:
Links ist der Gametzalpenkopf (2595 m) und halb rechts der fast baumlose Seekofel (2810 m).
Langsam wurde das Alpenglühen intensiver und rötlicher:
Die Boote liegen ruhig auf dem Wasser:
Und schon ist der Höhepunkt vom Alpenglühen auf dem Seekofel erreicht:
Nach diesem wunderschönen Abend waren wir lecker essen in Sexten und haben uns auf dem Weg zur Ferienwohnung noch den Wasserfall des Flüsschens Padola angeguckt. Dabei haben wir zufällig gegen 22.55 einen sehr hellen Boliden (große Sternschnuppe) über uns am Himmel gesehen, das war schon ein Wahnsinnsanblick.
Wir sind für eine längere Pause zurück zur Ferienwohnung gefahren, denn wir wollten hier in der Nacht noch die Milchstraße am Pragser Wildsee fotografieren.